Neuigkeiten Januar - Juni 2023


30.8.2023

Grabsteine von Kriegsgefangenen und KZ-Häftling beschmiert

Foto: Hansestadt Stade
Foto: Hansestadt Stade

Auf dem Garnisonsfriedhof in Stade sind die Gräber von acht polnischen Kriegsgegangenen und eines französischen KZ-Häftlings aus dem Stalag X B Sandbostel beschmiert worden. Erst in diesem Jahr waren die Grabsteine teilweise ergänzt, Namen und Lebensdaten korrigiert und die Grabanlage neu gestaltet worden.
Der Vorfall in Stade ist die Fortsetzung einer langen Reihe von Angriffen auf Gedenkstätten und Akteur*innen der Erinnerungskultur sowie rechtsextremen Provokationen in den vergangenen Monaten: Berlin, Hamburg, Weimar und Celle sind nur einige der Orte. Wir sind wütend über die die Taten und die gesellschaftlichen Zustände, von denen sich die Täter*innen bestärkt fühlen.
Unser Dank gilt Bürgermeister Sönke Hartlef und den Mitarbeitenden der Hansestadt Stade für die zeitnahe Beseitigung der Schäden. Wir hoffen, dass die gestellte Strafanzeige zu einer schnellen und vollständigen Aufklärung der Tat führt.

Die Geschichten hinter den Gräbern:
Jerzy Kobyliński kämpfte 1944 im Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde er von der Wehrmacht in Kriegsgefangenschaft genommen. Im April 1945 wurde Kobyliński während der Verlegung polnischer Offiziere aus dem Stalag X B Sandbostel in das Oflag X C Lübeck von Wachsoldaten erschossen.
Fernand Deffaux aus Paris überlebte das Konzentrationslager Neuengamme, und das Außenlager Meppen-Versen sowie einen Todesmarsch in das Stalag X B Sandbostel, wo er am 29. April 1945 befreit wurde. Im Juni 1945 sollte Deffaux von Stade in seine Heimat ausgeflogen werden. Er starb jedoch vorher an den Folgen seiner KZ-Haft.
Kazimierz Klimko, Franciszek Kubaszewski, Jan Rydlewski, Jan Wojewoda, Czesław Szabat, Josef Przytula und Alexander Jisgielick (oder Giergulek) waren nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 von der Wehrmacht in Kriegsgefangenschaft genommen worden. Sie starben als sogenannte Displaced Persons zwischen Kriegsende und April 1946 in Stade.


28.7.2023

100. Geburtstag von Cor Bos: Hartelijk gefeliciteerd, Cor!

Heute feiert der ehemalige niederländische KZ-Häftling Cornelis "Cor" Bos seinen 100. Geburtstag. Cor Bos schloss sich als junger Polizist dem Widerstand in den deutsch besetzten Niederlanden an. Er fotografierte für die Alliierten heimlich militärische Bauprojekte, wie Bunker und Teile des Westwalls, und stahl Waffen von deutschen Soldaten.

Cor Bos mit seinem Enkel Roger Bos.
Cor Bos mit seinem Enkel Roger Bos.

Im September 1944 verhaftete ihn der Sicherheitsdienst der SS und wies ihn in das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort ein. Von dort wurde er in das Konzentrationslager Neuengamme deportiert und von der SS in verschiedenen Außenlagern zur Zwangsarbeit eingesetzt. Im März 1945 musste Cor Bos mit einem Todesmarsch das KZ-Außenlager Meppen-Versen verlassen und wurde über Cloppenburg und Bremen zu Fuß nach Sandbostel getrieben. Im KZ-Bereich des Stalag X B wurde Cor Bos am 29. April 1945 von britischen Truppen befreit. Er war zu dem Zeitpunkt mit Typhus infiziert, hatte eine Rippenfellentzündung und wog nur noch 34 Kilogramm.

Cor Bos kehrte nach dem Kriegsende über Umwege in die Niederlande zurück, wurde erneut Polizeibeamter in Den Haag und gründete mit seiner Ehefrau eine Familie. Bis vor wenigen Jahren war Cor Bos ein begeisterter Angler und Radfahrer. Er lebt noch immer in seiner eigenen Wohnung und hat eine kürzliche Krebserkrankung glücklicherweise gut überstanden. Wir stehen seit 2016 in Kontakt mit Cor Bos, als wir ihm einen Brief seiner bereits verstorbenen Ehefrau aus unserem Archiv überreichen konnten. Sie hatte diesen Brief 1945 nach seiner Befreiung an Cor Bos geschrieben, der ihn damals jedoch nicht erreichte.

Wir haben Cor Bos' Enkel Roger gebeten, seinem Großvater heute unsere Grüße zu überbringen. Wir wünschen Cor alles Gute zu seinem 100. Geburtstag und ganz viel von dem Backfisch, den er so gerne isst.


15.7.2023
Teile einer Wehrmachtsbaracke aus dem Marlag/Milag Nord an Gedenkstätte übergeben

Der Aufmerksamkeit der Eigentümer:innen eines kleinen Siedlerhäuschens in Tarmstedt ist es zu verdanken, dass eine darin verbaute Wehrmachtsbaracke beim geplanten Abriss des Hauses nicht einfach entsorgt wurde. Hella und Florian Vollmer wussten anhand der alten Baupläne, dass 1954 eine Baracke aus dem ehemaligen Marine- und Zivilinternierungslager Marlag/Milag-Nord, als Kern des Neubaus genutzt wurde. Die Baracke wurde mit einem Verblendstein ummauert, neue Fenster und Türen eingesetzt und das Gebäude dann mit einem Satteldach aufgestockt.

Ein Bekannter von Hella und Florian Vollmer, der in der Gedenkstätte Lager Sandbostel arbeitet, bestätigte die Herkunft aus Westertimke und organisierte nach dem Abriss des Mauerwerks und der Demontage die Übergabe der gut erhaltenen Wandelemente.

Die Wandelemente der normierten Baracke und ein ebenfalls erhaltenes Originalfenster sind jeweils mit einem Datumsstempel auf 1936 und 1937 datiert. Die ebenfalls aufgestempelte Buchstabenfolge EW R konnte bisher noch nicht entschlüsselt werden. Bemerkenswert ist der gut erhaltenen grüne Farbanstrich der Wandelemente.
Mit Unterstützung Ernst Schnackenbergs und seines Teleskopladers verluden Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte schließlich drei Paletten mit insgesamt 25 Wandelementen, eine Palette mit Pfosten, Schwellen und Koppelleisten sowie eine mit einem Fenster auf einen LKW und brachten die Bauteile in die Gedenkstätte. Beim Abladen unterstützte ein örtlicher Baustoffhändler mit einen Radlader.
Hier werden die Wandtafeln und das Fenster zunächst genauer untersucht, dann aufgearbeitet und schließlich in Teilen in der Gedenkstätte als Ausstellungsobjekte präsentiert. Unklar ist noch, aus welchem Lagerteil des Marlag/Milag Nord die Baracke stammt und ob sie zuvor schon im Kriegsgefangenenlager Sandbostel genutzt und nach Westertimke versetzt wurde.

Hintergrund: Marlag/Milag-Nord
Von Herbst 1941 bis wahrscheinlich Mai 1942 wurden im Kriegsgefangenenlager Sandbostel die Teillager „Marlag“ mit Angehörigen der britischen Marine und „Ilag“ mit Seeleuten der Zivilschifffahrt aus verschiedenen alliierten Nationen von Sandbostel in das 30 Kilometer entfernte Westertimke verlegt. Hierfür wurden im Stalag X B 10 Unterkunfts- und 3 Funktionsbaracken demontiert und in Westertimke wieder aufgebaut. In Westertimke entstanden neben dem Marinelager („Marlag Nord“) und dem in Marineinternierungslager („Milag Nord“) umbenannten „Ilag“ noch ein Durchgangslager („Dulag“) und ein Lager für Seeleute aus dem asiatischen Raum („Inderlager“).

Abbildungen: Britische Marineangehörige am Tag der Befreiung des Marlag am 28. April 1945; Ansicht der Hauptlagerstraße im Marlag; Der doppelte Stacheldrahtzaun sollte jegliche Flucht unterbinden. Fotos: Sgt. John Gordon (No. 5 Army Film and Photo Section), 28.4.1945. The National Archives, London.


14.7.2023
Kriegsgefangenenmarke von Vater an Gedenkstätte übergeben

Kürzlich besuchte uns Werner Fleischer im Auftrag von Nadia Lew und überreichte uns die Kriegsgefangenenmarke ihres Vaters Joseph.
Nadias Lews Mutter Vera war sowjetische Zwangsarbeiterin in Ganderkesee. Dort lernte sie den sowjetischen Kriegsgefangenen Juri/Jura Bulgov kennen. Nadias Mutter Vera hielt diese Beziehung jedoch auch über den Krieg hinaus geheim. Gegen Ende des Krieges bot der französische Kriegsgefangene Joseph der hochschwangeren Mutter Nadias an, mit ihm nach Frankreich zu gehen. So wuchs Nadia in Frankreich auf. Erst mit 58 Jahren erfuhr Nadia im Zuge der Recherchen über ihre Mutter beim Besuch auf der Insel Krim über ihren eigentlichen Vater Juri. Nadia Lew lebt mittlerweile in Australien.
Über ihre Spurensuche hat Nadia Lew ein Buch geschrieben. Der Titel "Meine kleine Schwalbe" drückt den Wunsch der Großmutter Veras aus, dass ihr Enkelin wie eine Schwalbe eines Tages wieder auf die Krim zurückkehren werde.
Wir danken Nadia Lew sehr und empfehlen allen die Lektüre ihrer eindrücklichen Spurensuche!

Zu Nadia Lews Besuch in Ganderkesee:

10.7.2023

Veranstaltungsprogramm Juli bis September 2023 erschienen

Wir freuen uns, dass wir auch im dritten Quartal 2023 Ihnen wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm in der Gedenkstätte Lager Sandbostel anbieten können.

Am 19. und 20. August bietet Carsten Karstensen unter dem Motto "Fotografieren lernen - an einem besonderen Ort" erneut einen seiner Fotoworkshops an. Neben verschiedenen Fotomotiven in der Gedenkstätte wird auch die Geschichte des historischen Ortes in den Fokus genommen und mit eigenen Fotos aus verschiedenen Perspektiven zurr Geschichte gearbeitet.

Der Schwerpunkt im dritten Quartal liegt im September. Anlässlich des 84. Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen am 1. September eröffnen wir im Bernard Le Godais-Saal eine gleichnamige Sonderausstellung und um den 80. Jahrestag der Kapitualtion Italiens am 8. September und der Ankunft der ersten italienischen Militärinternierten in Sandbostel bieten wir mehrere Veranstaltungen an. So einen Vortrag von Prof. Dr. Christoph U. Schminck-Gustavus zum Schicksal des Attilio Buldini. Attlilio Buldini war zunächst im Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel und dann in drei Bremer Lagern interniert. Am 10. September, dem Tag des offenen Denkmals, bieten wir zwei Themenrundgänge zu den Italienischen Militärinternierten an.

Gerahmt werden die sehr unterschiedlichen Veranstaltungen von unseren zweiwöchentlichen allgemeinen Themenrundgängen, bei denen Ihnen ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen des Gedenkstättenvereins Sandbostel e.V. die Geschichte des Ortes erläutern und Ihnen auch gerne die vielen Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in der Gedenkstätte aufzeigen.


9.6.2023

Erstes "gut:jetzt! - Friedensfestival" in Sandbostel mit 400 Besucher:innen

Am vergangenen Sonntag haben wir die ehemalige Lagerküche auf dem Gedenkstättengelände, die Lagerkirche Sandbostel und den Straßenabschnitt zwischen beiden Gebäuden zu einem kleinen Festivalgelände gemacht. Es gab Musik von Singer-Songwriter über Evergreen-Cover bis Pop-Punk, professionelle Licht- und Soundtechnik, leckeres Essen und kühle Getränke. Das haben sich viele Besucher*innen aus nah und fern nicht entgehen lassen. Die Idee für das gut:jetzt! - Friedensfestival entstand im Orga-Team des gleichnamigen Gottesdienstformats in der Lagerkirche.

Vielen Dank den Bands und Musiker*innen, den Sponsor*innen und Spender*innen sowie allen helfenden Händen - ganz ausdrücklich Technikchef Andre Wollenberg.
Das gut:jetzt! - Friedensfestival war eine Veranstaltung der kirchlichen Friedens- und Gedenkstättenarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven sowie der Kirchengemeinden Bevern und Selsingen.
Fotos: Carsten Karstensen


8.6.2023
Gebeine von zwei KZ-Häftlingen exhumiert

Foto: J. Dohrmann
Foto: J. Dohrmann

„Und da kamen ein paar LKW’s vorgefahren, voll besetzt mit Soldaten. Die hielten an der Straße an, sprangen von den LKW, liefen bei uns über den Hof und da vielen auch schon ein paar Schüsse aus der MPi. Wir als Kinder waren ja neugierig und liefen da hin. Und als wir dann zu unserem Haus rüberkamen, da sahen wir wie ein Mann aus einer Buchenhecke herausgeholt wurde. Einer dieser Leute, die im Sträflingsanzug bekleidet waren und man setzte ihm die Pistole in den Rücken und führte ihn zu seinem Kollegen, der 80m weiter hinten auf dem Feld lag. Und dort angekommen wurde nur noch mit dem Kopf genickt. Jemand lud den Karabiner durch und der Mann wurde durch Genickschuss getötet. Das war etwas, was ich als kleiner Junge, noch nicht einmal zehn Jahre, nicht verstehen konnte. Ohne Urteil, ohne Fragen warum, wieso und einfach nur stumm angucken und das war das Todesurteil.“

Mit diesen Worten beschreibt Johann Dücker wie er im April 1945, als neunjähriger Junge, mit ansehen musste, wie zwei Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme, die im Rahmen eines Todesmarsches in das Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel gebracht werden sollten, nach einem Fluchtversuch auf dem elterlichen Hof in Volkmarst erschossen wurden. Ein Bild welches sich tief in das Gedächtnis Johann Dückers eingebrannt hat. Jahrzehntelang hat er versucht die an Ort und Stelle am Feldrand verscharrten Gebeine zu finden. Eine private Suchgrabung führte 2007 zu keinem Ergebnis. Im gleichen Jahr hat Johann Dücker an dem Ort einen Gedenkstein für die beiden KZ-Häftlinge aufstellen lassen. Er war bis vor kurzem das einzige Denkmal auf dem Weg des Todesmarsches von Bremen-Farge nach Sandbostel.

2022 wandte Johann Dücker sich schließlich an den Friedenspädagogen an der Gedenkstätte, Michael Freitag -Parey und bat um Unterstützung bei der Suche. Michael Freitag-Parey konnte den Ausgräber des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Joachim Kozlowski, dafür gewinnen, bei einem Ortstermin mit Hilfe eines geomagnetischen Scanners das vermutete Areal zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass das Gelände durch die erste Suchgrabung gestört war und diese das Messbild stark beeinflusste. Aber es gab auch Bereiche, bei denen eingeschätzt wurde, dass eine Suchgrabung erfolgversprechend sein könnte.

Am 24. Mai 2023 wurde daraufhin zunächst begonnen mit einem Minibagger systematisch das Gelände in dem vorher definierten Bereich vorsichtig abzutragen. Die Grabungen waren aber alle ohne Fund. Kurz vor Abbruch der Grabung beschloss dann Joachim Kozlowski, noch einen weiteren Grabungsschnitt, außerhalb des zuvor definierten Bereiches, anzulegen. Und hier stieß er dann zunächst auf Schuhe und dann auf die Gebeine der beiden hier seit 78 Jahren ruhenden KZ-Häftlinge. Ein unglaublicher Fund, der nun endlich bestätigte, was Johann Dücker immer gesagt hat – an dieser Stelle sind die beiden KZ-Häftlinge erbarmungslos erschossen und auf freiem Feld verscharrt worden. In einer Schädeldecke war das Einschussloch deutlich zu erkennen und in einem Brustkorb wurde ein 9mm-Projektil geborgen.

Die Gebeine werden nun in der gerichtsmedizinischen Abteilung des Universitätskrankenhaus Eppendorf in Hamburg forensisch untersucht. Mit Hilfe einer DNA-Analyse soll versucht werden die geografische Herkunft der unbekannten KZ-Häftlinge einzugrenzen. Anschließend werden die Gebeine auf dem örtlichen Friedhof bestattet. Die Beifunde (Schuhe, Gürtelschnallen und das Projektil) werden in der Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme) konserviert und dann in der Sammlung der Gedenkstätte eingelagert.


23.5.2023

Kooperationsvereinbarung zwischen Stiftung und Polizeidirektion Lüneburg geschlossen

Vor 250 Gästen, darunter unter anderem die beiden Holocaustüberlebenden Dagmar und Ivar Buterfas-Frankenthal, die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens und zahlreiche Vertreter:innen der Polizei sowie der Landes- und Lokalpolitik unterzeichneten am gestrigen 22. Mai der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Lager Sandbostel, Henning Müller und der Präsident der Polizeidirektion Lüneburg, Thomas Ring eine Kooperationsvereinbarung über die Zusammenarbeit bei der berufsgruppenspezifischen Bildungsarbeit mit den Polizistinnen und Polizisten im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg.

Die Bildungsmodule können in Workshops zur Diskussion über polizeiliche Aufgaben und die generelle willentlich übernommene Rolle der Polizei als Instrument des NS-Staates genutzt werden. Die Interaktion mit privaten und staatlichen Akteur_innen ist ein weiterer Aspekt. Durch die Thematisierung des damaligen Arbeitsalltages von Polizisten sollen die Teilnehmenden ermutigt werden, ihren eigenen Arbeitsalltag heute zu reflektieren und als Kontrast in die Diskussion einzubringen.

Nach Begrüßung und Einführung durch den Leiter der Gedenkstätte, Andreas Ehresmann und den Polizeipräsidenten, Thomas Ring sprach Innenministerin Behrens und betonte: "Wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen, wir müssen von ihr lernen. Dies gilt für jede und jeden Einzelnen, für die Gesellschaft und für die staatlichen Institutionen." Im Anschluss referierte der Wissenschaftliche Direktor der Forschungsstelle für Polizei- und Demokratiegeschichte an der Polizeiakademie Nienburg, Dr. Dirk Götting über die Rolle der Polizei im Nationalsozialismus.  Nach einer kurzen Pause und einer sehr einfühlsamen Einleitung durch Sarah Mehnen erzählte dann der 1933 geborene Ivar Buterfas-Frankenthal in einem Zeitzeugengespräch von seinen Ausgrenzungs- und Verfolgungserfahrungen im Nationalsozialismus. Musikalisch wurde die Veranstaltung von einem Saxophonquartet des niedersächsischen Polizeiorchesters begleitet und durch die Veranstaltung führte Sahra Mehnen von der Polizeiinspektion Rotenburg.


4.5.2023
Beitrag über Restaurierung Sandbostler Archäologiefunde bei buten un binnen

Gemeinsam mit der Archivleiterin der Gedenkstätte Lager Sandbostel Ines Dirolf bekam die Restauratorin Lena Geidner Besuch von buten un binnen in ihrer Werkstatt in Vorwerk. Der Beitrag gibt einen Vorgeschmack auf die Sonderausstellung "Geschichte ausgegraben", die ab dem 26. Mai 2023 im Foyer des Haus Altenberg zu sehen ist. Dort zeigen wir Funde aus Grabungen und Sondengängen der letzten Jahre und stellen neue Erkenntnisse vor.

 

Hier geht es zum Beitrag.


3.5.2023

Würdige Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Stalag X B

Rede des Landrates Marco Prietz. Foto: C. Karstensen
Rede des Landrates Marco Prietz. Foto: C. Karstensen

Am Samstag haben wir mit einer Gedenkveranstaltung an die Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B vor 78 Jahren erinnert. Zu diesem Anlass kamen Vertreter:innen der Landes- und Kommunalpolitik, Diplomatie und Religionsgemeinschaften sowie viele weitere Gäste nach Sandbostel.

Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme zahlreicher Angehöriger aus Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Deutschland. Wir durften außerdem zwei größere ausländische Delegationen begrüßen: Den Vriendenkring Amicale Neuengamme België (Verband der belgischen Häftlinge des KZ Neuengamme) und Valeurs de la République/Les 42 aus Frankreich, die an 42 Offiziere aus dem Elsass erinnert, die sich 1944 weigerten der SS beizutreten und mit KZ-Haft bestraft wurden. Vier von ihnen starben im KZ-Auffanglager im Stalag X B Sandbostel oder nach der Befreiung, vier überlebten.

Kranzniederlegung am Gedenkstein bei der Lagerkirche. Foto: C. Karstensen
Kranzniederlegung am Gedenkstein bei der Lagerkirche. Foto: C. Karstensen

Auf dem ehemaligen Lagerfriedhof des Stalag X B Sandbostel sprachen Günther Justen-Stahl (Vorsitzender der Stiftung Lager Sandbostel), Landrat Marco Prietz (Landkreis Rotenburg Wümme) und Franciska Henning für das Young Committee by Amicale Internationale KZ Neuengamme. Schüler:innen des St. Viti Gymnasiums in Zeven, der KGS Tarmstedt und des Kivinan-Bildungszentrums beteiligten sich bei der gemeinsamen Kranzniederlegung. In der ehemaligen Lagerküche folgten Reden von Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann, der stellvertretenden niedersächsischen Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg, Greetje Van Den Driessche (Amicale Belge de Neuengamme) und Anna Maria Sambuco, der Präsidentin des Verbands ehemaliger italienischer Militärinternierter ANEI. Musikalisch begleitet wurde der zweite Teil von Stasya Zubova an der Geige.
Der Tag endete mit einer Gedenkandacht in der ev.-luth. Lagerkirche.

Fotos: Carsten Karstensen (1, 2, 4, 5, 6, 8, 9 und 10); Laura Keiser (3 und 7)


28.3.2023

Veranstaltungsprogramm April bis Juni 2023 erschienen

Wir freuen uns, dass wir auch im zweiten Quartal 2023 Ihnen wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm in der Gedenkstätte Lager Sandbostel anbieten können.

So zeigen wir noch bis zum 10. Mai in der ehemaligen Lagerküche die große Sonderausstellung "Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów" über ein NS-Projekt zur „Erforschung typischer Ostjuden“ bei dem einer der zentralen Fotografen "mit kaltem Blick", dem Worpsweder Fotografen Rudolf Dodenhoff (1917-1992) war.

Gerahmt werden die sehr unterschiedlichen Veranstaltungen (Vorträge, Exkursion, Workshop, Konzert und Themenrundgang) von unseren zweiwöchentlichen allgemeinen Themenrundgängen, bei denen Ihnen ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen des Gedenkstättenvereins Sandbostel e.V. die Geschichte des Ortes erläutern und Ihnen auch gerne die vielen Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in der Gedenkstätte aufzeigen.

Ein Höhepunkt im zweiten Quartal ist unsere jährliche Gedenkveranstaltung anläßlich des Jahrestages der Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B am 29. April. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 16.00 Uhr auf dem Lagerfriedhof und wird um 17.30 in der Gedenkstätte fortgesetzt. Sie sind herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen.


20.3.2023

"Kultur und Krieg: Zerstörung und Rettung ukrainischer Archive und Museen nach dem russischen Angriff".

Videomitschnitt online

Unter dem Titel "Kultur und Krieg: Zerstörung und Rettung ukrainischer Archive und Museen nach dem russischen Angriff" setzt der Vortrag am 31. Januar 2023 in Kooperation mit der Professur für Osteuropäische Geschichte der Universität Heidelberg die Veranstaltungsreihe „Der russische Krieg gegen die Ukraine. Geschichte – Politik – Gedenken“ fort. Die Reihe bringt in loser Folge Vertreter:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen in wechselnden Formaten zusammen, um wesentliche Aspekte von Kriegführung, Berichterstattung und öffentlichen Diskursen in aktueller und historischer Perspektive zu beleuchten. Dazu gehören das humanitäre Völkerrecht, Ikonografie und Rhetoriken des Kriegs, Fragen von Kultur und Umwelt, die Dynamiken europäischer Erinnerungskulturen und Probleme historischer Analogien. Die Gesamtreihe wird von der Gedenkstätte Lager Sandbostel, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Max-Weber-Stiftung und weiteren Kooperationspartnern organisiert.

 

Sie können die Vortragsveranstaltung in einer deutsch- und einer russischsprachigen Fassung auf dem Youtube-Kanal der Gedenkstätte Lager Sandbostel abrufen.

 

Deutschsprachige Fassung: https://youtu.be/nDZtoairf2o

Russischsprachige Fassung: https://youtu.be/0A4Pd24Zm0w


Zur Veranstaltung:
"Kultur und Krieg: Zerstörung und Rettung ukrainischer Archive und Museen nach dem russischen Angriff". Der Krieg gegen die Ukraine zerstört zunehmend Kulturgüter in der Ukraine. Dazu gehören auch Archive und Museen mit ihren relevanten Beständen des nationalen und internationalen historischen Gedächtnisses. Halyna Roshchyna berichtet über die Zerstörungen der Archiv- und Museumslandschaft in der Ukraine sowie über die Bemühungen eines internationalen Netzwerks zur Rettung der Archivdokumente und Museumsbestände. Das Fallbeispiel zum Archiv in Chernihiv, das Olena Lysenko beschreibt, verdeutlich die kulturellen Schäden und Folgeschäden des Kriegs.

Vortragende:
Halyna Roshchnya, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas der Helmut Schmidt Universität der Bundeswehr Hamburg. Sie forscht u.a. zur Gewalt- und Konfliktgeschichte, zur Geschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. Sie hat bei dem Projekt „Sicherung von Dokumenten und Archivbeständen von ukrainischen Partnereinrichtungen des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird, als Mitkoordinatorin des Projektes gearbeitet.
Olena Lysenko, Dr., ist Gastwissenschaftlerin an der Universität Heidelberg. Ihr Forschungsprojekt über das „Phänomen der verbrannten Dörfer in der Ukraine unter nationalsozialistischer Besatzung“ wird von der Volkswagenstiftung gefördert.
Moderation:
Andreas Hilger, PD Dr., Historiker, Stellvertretender Direktor in der Max Weber Stiftung. Er arbeitet u.a. über deutsch-sowjetische Beziehungen und über internationale Beziehungen der UdSSR/Russlands im 20. und 21. Jahrhundert.


10.3.2023

Vortrag zur Archäologie in der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Audiomitschnitt online

Seit Anfang der 2000er-Jahre wurde auf dem Areal des ehemaligen Stalag X B nach Objekten und Artefakten aus dem Kriegsgefangenenlager gegraben. Während es zunächst immer auch darum ging, das historische Lagergelände zu authentifizieren und moralisch-ethische Argumente für die Errichtung einer Gedenkstätte zu gewinnen, steht in der Gegenwart das Forschungsinteresse im Vordergrund. Dabei kommen neben archäologischen Ausgrabungen auch nicht invasive Untersuchungsmethoden wie Geomagnetik zum Tragen. Andreas Ehresmann von der Gedenkstätte Lager Sandbostel und die beteiligten Archäologen, PD Dr. Robert Schumann und Lukas Eckert erläutern in einem Vortrag die Entwicklung der Archäologie in Sandbostel und die jüngste Kampagne im ehem. Sonderlager.

Der Vortrag ist nunmehr als Audiomitschnitt mit den hinterlegten Powerpoint-Folien in dem youtube-Kanal der Gedenkstätte Lager Sandbostel abrufbar. https://youtu.be/n3ioh1ogjKw


27.2.2023

Save the date: Gedenkveranstaltung anlässlich des 78. Jahrestags der Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B Sandbostel

29. April 2023, 16.00 Uhr, ehemaliger Lagerfriedhof Sandbostel, 17.30 Uhr Gedenkstätte Lager Sandbostel, 19.00 Uhr ev.-luth. Lagerkirche
Mit Reden und Ansprachen von: Marco Prietz, Landrat ROW; Franciska Henning, Young Committee der Amicale Internationale KZ Neuengamme; Julia Willie Hamburg, nds. Kultusministerin; Dominique Lorenc, Tochter des ehem. frz. Kriegsgefangenen Stefan Lorenc; Anna Maria Sambuco (Präsidentin Associazione Nazionale ex Internati, A.N.E.I.)

"Нет войне!" bleibt für uns aktuell: Aufgrund des unverändert andauernden völkerrechtswidrigen Eroberungskriegs Russland gegen die Ukraine werden wir auch in diesem Jahr die russischen und belarusischen Konsulate nicht zu unserer Gedenkveranstaltung einladen.


24.2.2023

"Нет войне! Keinen Krieg!"

Vor einem Jahr hat Russland seinen Krieg in der Ukraine auf das gesamte Staatsgebiet ausgeweitet. Zehntausende Zivilist*innen und Militärangehörige sind seitdem getötet worden. Millionen Menschen haben innerhalb der Ukraine oder ins Ausland fliehen müssen. Immer wieder erreichen uns erschütternde Berichte und Bilder von Kriegsverbrechen.
"Нет войне! Keinen Krieg!" steht seit dem 24. Februar 2022 in großen Buchstaben an unserem Ausstellungsgebäude. Nach wie vor verurteilen wir den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine zutiefst. Wir solidarisieren uns mit jenen, die in Russland und auf der ganzen Welt gegen diesen Krieg ihre Stimme erheben. Wir trauern um die Toten.

Am 3. März 2022 haben wir öffentlich mitgeteilt, die konsularischen Vertretungen der Russischen Föderation und der im Krieg unterstützenden Republik Belarus vorerst nicht zu unseren Veranstaltungen einladen. Dieser Schritt fiel nicht leicht. Immerhin handelt es sich um zwei Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die die höchsten Opferzahlen im Stalag X B Sandbostel verzeichnete.

Auf schmerzhafte Weise wurde uns schnell bewusst, dass auch viele Überlebende nationalsozialistischer Verfolgung von diesem Krieg betroffen sein werden. So tötete ein russischer Bombenangriff bereits am 18. März den Überlebenden der Konzentrationslager Buchenwald, Mittelbau-Dora, Peenemünde und Bergen-Belsen Borys Tymofijowytsch Romantschenko in seiner Wohnung in Charkiw. Seit der Gründung sind wir Teil des Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine, das bisher mehr als 1700 Überlebende mit finanziellen Soforthilfen oder Hilfsgütern unterstützen konnte.

Gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., der Max Weber Stiftung und weiteren Kooperationspartner*innen haben wir eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, um vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine Aspekte von Kriegsführung, Berichterstattung und öffentlichen Diskursen in aktueller und historischer Perspektive zu beleuchten.

"Нет войне!" bleibt für uns aktuell: Auch in diesem Jahr werden wir die russischen und belarusischen Konsulate nicht einladen, unsere Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt. Und ganz besonders rufen wir weiterhin dazu auf, an das Hilfsnetzwerk zu spenden!

Spendenkonto bei der Berliner Volksbank
Empfänger: Kontakte-Kontakty
IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02
BIC: BEVODEBB
KONTAKTE-KOHTAKTbI e. V. verwaltet die Spenden treuhänderisch.

 


10.2.2023

Projektstart „trotzdem da! – Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen“

Votivkreuz auf dem Lagerfriedhof, das Gerd A. Meyer zum Gedenken an seinen, vor seiner Geburt verstorbenen russischen Vater, Anatolij Michailowitsch Pokrowskij aufgestellt hat.
Votivkreuz auf dem Lagerfriedhof, das Gerd A. Meyer zum Gedenken an seinen, vor seiner Geburt verstorbenen russischen Vater, Anatolij Michailowitsch Pokrowskij aufgestellt hat.

Anfang des Jahres startete an der Gedenkstätte Lager Sandbostel ein neues Forschungs- und Ausstellungsprojekt. Im Rahmen des Projekts trotzdem da! entsteht eine Wanderausstellung, die die Erfahrungen und Lebensgeschichten von Kindern aus verbotenen Beziehungen erzählt: Während der Zeit des Nationalsozialismus waren freundschaftliche und intime Kontakte zwischen Deutschen und ausländischen Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen streng verboten. Doch sie sind trotzdem da! –  Kinder, die während des Zweiten Weltkriegs oder auch danach aus freiwilligen oder auch erzwungenen Beziehungen dieser Art hervorgegangen sind. Ihre Geschichten wurden lange tabuisiert, sind wissenschaftlich kaum erforscht und haben bislang wenig Raum in der Erinnerungskultur. Wir wollen das ändern!
Im Rahmen dieses Projekts suchen wir nach Kontakten zu dieser Generation oder ihren Angehörigen, um uns auszutauschen und Räume zu schaffen, in denen ihre Erinnerungen und Stimmen sichtbar werden können. Natürlich helfen uns auch Hinweise und Quellen von Menschen ohne familiäre Bezüge. Selbstverständlich gehen wir sorgsam mit Ihren Daten und Informationen um und werden diese nicht ohne Ihre Einwilligung veröffentlichen.

Das Projekt trotzdem da! – Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen ist ein Projekt der Gedenkstätte Lager Sandbostel.

Es wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Kooperationspartner*innen sind die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, das Projekt MultipeRSPEKTif (Denkort Bunker Valentin/Landeszentrale für politische Bildung) und das Kompetenzzentrum für Lehrer(innen)fortbildung Bad Bederkesa.

Das Foto zeigt das Projektteam (von links nach rechts): Jan Dohrmann, Andreas Ehresmann, Lucy Debus, Dr. Verena Buser und Juliane Rehder

 

Kontakt:
www.trotzdemda.de
E-Mail: info@trotzdemda.de


1.1.2023

Veranstaltungsprogramm Januar bis März 2023 erschienen

Wir freuen uns, dass wir Ihnen auch in 2023 wieder ein volles und interessantes Veranstaltungsprogramm in der Gedenkstätte Lager Sandbostel anbieten können.

Neben den zweiwöchtlich angebotenen öffentlichen Sonntagsrundgänge, unserer erneuten Beteiligung an der bundesweiten Gedenkstättenaktion #LichterGegenDunkelheit am 27. Januar 2023, Vorträgen und Filmveranstaltungen ist die große Sonderausstellung "Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem
Ghetto von Tarnów" über ein NS-Projekt zur „Erforschung typischer Ostjuden“ bei dem einer der zentralen Fotografen "mit kaltem Blick", dem Worpsweder Fotografen Rudolf Dodenhoff (1917-1992) war. Wir zeigen die von den Berliner Stiftungen Topographie des Terrors und Denkmal für die ermordeten Juden Europas und
dem Naturhistorischen Museum Wien erarbeitete Ausstellung in Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ im Heimatverein Worpswede. Die Laufzeit ist vom 1. März bis zum 10. Mai in der Lagerküche. Zur Eröffnungsveranstaltung erwarten wir die Kuratorin Dr. Margit Berner aus Wien für eine Einführungsvortrag und am 2. März für eine Kuratorinnenführung. Zudem findet ein umfangreiches Begleitprogramm in Sandbostel und in Worpswede statt.