Neuigkeiten 2018


13.12.2018

Gedenkstätten zur Erinnerung an die NS-Verbrechen in Deutschland rufen auf zur Verteidigung der Demokratie

Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt nehmen als Orte der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit einer verbrecherischen Vergangenheit eine wichtige Bildungsaufgabe für die Gegenwart wahr. Ihre Arbeit folgt der aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus gewonnenen Verpflichtung unserer Verfassung: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ (Art.1 GG).

Lernen aus der Geschichte der NS-Verbrechen heißt auch Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen, wenn eine nachhaltige Schwächung unserer offenen Gesellschaft droht. Wir wissen aus der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, dass Demokratien mit Standards wie dem Grundgesetz, den europäisch und international verankerten Menschenrechten, Minderheitenschutz, Gleichheit aller Menschen vor dem Recht, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung mühsam erkämpft wurden und fortdauernd geschützt und ausgestaltet werden müssen.

Immer offener etablieren sich in der Gesellschaft Haltungen, Meinungen und Sprechgewohnheiten, die eine Abkehr von den grundlegenden Lehren aus der NS-Vergangenheit befürchten lassen. Wir stellen mit Sorge fest:

  • ein Erstarken rechtspopulistischer und autoritär-nationalistischer Bewegungen und Parteien,
  • eine verbreitete Abwehr gegenüber Menschen in Not sowie die Infragestellung und Aufweichung des Rechts auf Asyl,
  • Angriffe auf Grund- und Menschenrechte,
  • die Zunahme von Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit,
  • eine damit einhergehende Abwertung von Demokratie und Vielfalt.

Hinzu kommt ein öffentlich artikulierter Geschichtsrevisionismus, der die Bedeutung des Erinnerns an die Verbrechen des Nationalsozialismus als grundlegende Orientierung der deutschen Gesellschaft in der Gegenwart angreift und durch ein nationalistisches Selbstbild ersetzen möchte.

Diesen aktuellen Entwicklungen treten wir mit unserer täglichen Arbeit in der historisch-politischen Bildung entgegen. Aber sie erfordern darüber hinaus politisches und bürgerschaftliches Handeln. Wir appellieren daher an die Akteure in Politik und Gesellschaft, das Wissen um die historischen Erfahrungen mit ausgrenzenden Gesellschaften wie dem Nationalsozialismus für die Gegenwart zu bewahren und sich für die Verteidigung der universellen Grund- und Menschenrechte einzusetzen.

Verabschiedet von der 7. Bundesweiten Gedenkstättenkonferenz am 13.12.2018


26.11.2018

Ausschreibungsunterlagen für peace train Frankreich abrufbar

...Von Widerständigen, Heiligen, Wilden, Freiheitskämpfern, Entdeckern, Künstlern und Feinschmeckern...

 

Nächster Halt: Frankreich. Normandie. Abseits vom Alltag bietet dir der peace train vierzehn Tage lang alles andere als normalen Alltagstroß . Keine
Schubladen. Neuland! Unterwegs mit drei Kleinbussen. Nichts für Leute, die eine feste Tagesstruktur brauchen. Der peace train weiß manchmal morgens noch nicht, wo er abends halten wird und ob seine Gäste dann die Nacht am Strand unter freiem Himmel oder aber in einer gemütlichen Unterkunß mit Dach über dem Kopf verbringen werden. Vieles entscheiden wir gemeinsam vor Ort. Eines verspricht die Reise in jedem Fall: Die Normandie bietet dir unfassbar schöne Landschaften, raue Steilküsten, abgelegene oder auch weite Sandstrände.
Fischerorte, Leuchttürme, alte Kirchen, den warmen Golfstrom und daneben urige Städte mit Flair im Inland, deren Cafés, Kultur und Geschichte dich einladen zu verweilen und aufzutanken. Und dann wäre da noch Paris. Die Metropole ist fest als Halt eingeplant.
Und auch das bietet dir der peace train: Leute aus verschiedenen Nationen und ganz unterschiedlichen Hintergründen sind mit dir unterwegs. Immer entlang der französischen Küste bis nach Cap de la Hague und zurück.

 

Ein Roadtrip. Gemeinsam unterwegs. Mitten im Sommer. Drei Kleinbusse. 14 Tage. Frei. Heute hier.
Übermorgen dort. Und mittendrin Zeit für so vieles: Gute Begegnungen, klasse Typen, gemeinsam in Aktion, tolle Events, urige Orte, frische und freche Impulse, eine fantastische Küstenlandschaft , Strand.
Weiter Horizont. Und: Paris.
- Runterkommen. Eintauchen. Auftanken. Loslegen. #gemeinsam
- Wie geht #gemeinsam? In einem Europa, das immer weiter politisch nach rechts kippt, steht vieles in Frage. Also, was tun? Wie geht #gemeinsam? Was ist unsere Aufgabe, um die Weichen richtig zu stellen? Abseits vom Alltagsgetöse wollen wir Antworten suchen. Im Gespräch. In Aktion. In der Begegnung. Steig ein!

 

Projekt peace train
Der Name peace train ist im übertragenen Sinne zu verstehen. Es ist ein „Zug“ durch Europa und in 2019 im Besonderen durch Frankreich. Peace train lädt ein, einander zu begegnen, Geschichte zu teilen, zu feiern und Zeichen zu setzen: 
Zeichen des Friedens!

 

Datum

4. - 18. Juli 2019

 

Für Leute zwischen 16 und 24 Jahren

 

14 Übernachtungen an verschiedenen Orten, Fahrt mit Kleinbussen, Unterkunft, Verpflegung und Reiseleitung ist im Preis inbegriffen.

 

Die An- und Abreise nach und ab Oese muss von den Teilnehmenden selbst organisiert werden.


Finanzen
Die Kosten betragen EUR 449,00 für Teilnehmende aus Westeuropa ohne eigenes Einkommen (Schüler_innen und Studierende), 479 für Teilnehmende aus Westeuropa mit eigenem Einkommen und EUR 350,00 für Teilnehmende aus Osteuropa.

In besonderen Fällen ist eine finanzielle Unterstützung nach Absprache möglich.

 

Download Faltblatt "peace train 2019"


Kontakt
Michael Freitag-Parey
Mobil: 0152-31739378
Email: m.freitag-parey(at)stiftung-lager-sandbostel.de


12.11.2018
Würdige Verabschiedung Detlef Cordes

Nachdem Detlef Cordes bereits bei der turnusmäßigen Herbstsitzung des Kuratoriums der Stiftung Lager Sandbostel im September 2018 von seinem Amt als Stiftungsvorsitzender zurückgetreten ist, fand am 8. November die offizielle Verabschiedung Detlef Cordes statt. Etwa 35 Weggefährten aus dem Gedenkstättenverein und der Stiftung sowie Vertreter aus der Kommunalpolitik fanden sich im Grünen Jäger in Sandbostel zusammen um den ehemaligen Stiftungsvorsitzenden gebührend zu verabschieden. Bevor es ein gemeinsames Essen gab, wurde das Wirken von Detlef Cordes zunächst in mehreren Reden und Ansprachen gewürdigt.

Die Laudatoren des Abends. V.l.n.r.: Günther Justen-Stahl, Clement Poppe, Andreas Ehresmann, Heidi und Detlef Cordes, Dr. Klaus Volland, Landrat Hermann Luttmann und Angelus Müller. Foto: J. Dohrmann, 8.11.2019
Die Laudatoren des Abends. V.l.n.r.: Günther Justen-Stahl, Clement Poppe, Andreas Ehresmann, Heidi und Detlef Cordes, Dr. Klaus Volland, Landrat Hermann Luttmann und Angelus Müller. Foto: J. Dohrmann, 8.11.2019

Der Gedenkstättenleiter und Geschäftsführer der Stiftung, Andreas Ehresmann, begrüßte zunächst die Gäste und verlas einen Brief des niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne, mit dem dieser seine Dank und Respekt der großen ehrenamtlichen Tätigkeit Detlef Cordes zum Ausdruck brachte. Es folgten Clement-Volker Poppe für das Kuratorium der Stiftung, Dr. Klaus Volland für den Gedenkstättenverein, Landrat Hermann Luttmann für den Landkreis Rotenburg (Wümme) und Angelus Müller von der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese. Alle Redner hoben die hohe fachliche Kompetenz als Architekt insbesondere für die Baumaßnahmen in der Gedenkstätte und die Fähigkeit auch in schwierigen Situationen stets mit Augenmaß zu vermitteln und „Brücken bauen zu können“ hervor. Angelus Müller überreichte einen großen Regenschirm in den Regenbogenfarben und wünschte Detlef Cordes und seiner Ehefrau Heidi viele schöne Spaziergänge jetzt im „Ehrenamtsruhestand“.
Nach der Überreichung eines Gutscheins für einen gemeinsamen Restaurantbesuch mit seiner Ehefrau Heide durch den neuen Stiftungsvorsitzenden Günther Justen-Stahl, ließ es sich Detlef Cordes nicht nehmen, den offiziellen Teil der Verabschiedung mit einer Vielzahl von Anekdoten aus seiner Zeit im Gedenkstättenverein und in der Stiftung Lager Sandbostel zu beschließen.


8.11.2018

Günther Justen-Stahl zum neuen Stiftungsvorsitzenden gewählt

Der neue Stiftungsvorstand mit dem in Ruhestand gegangenen Altvorsitzenden Detlef Cordes (v.l.n.r.: Peter Radzio, Günther Justen-Stahl, Detlef Cordes, Henning Müller). Foto: A. Ehresmann
Der neue Stiftungvorstand mit dem in Ruhestand gegangenen Altvorsitzenden Detlef Cordes (v.l.n.r.: Peter Radzio, Günther Justen-Stahl, Detlef Cordes, Henning Müller). Foto: A. Ehresmann

Bei der turnusmäßigen Herbstsitzung des Kuratoriums der Stiftung Lager Sandbostel im September 2018 ist der Glinstedter Architekt Detlef Cordes nach sechs Jahren von seinem Amt als Stiftungsvorsitzender und als Vorstandsmitglied zurückgetreten. Überraschend kam der Schritt nicht. Bereits bei seiner Wiederwahl als Stiftungsvorsitzender Ende 2016 hatte Detlef Cordes angekündigt, dass er dieses Amt nur noch zwei Jahre ausüben möchte.
Als neuer Vertreter des Gedenkstättenvereins, der stets das Vorschlagsrecht für diese Stelle hat, wurde der Bremervörder Günther Justen-Stahl einstimmig vom Kuratorium gewählt.
Nunmehr wurde am 8. November bei der konstituierenden Sitzung des Vorstands der Stiftung Lager Sandbostel Günther Justen-Stahl zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestimmt. Henning Müller und der Sandbosteler Bürgermeister Peter Radzio bleiben die stellvertretenden Vorsitzenden.


5.11.2018

Neuer Mobi-Jahrgang unterstützt die Gedenkstätte

Alexander Plümpe (3 v.l.), Marie Kienemund (4 v.l.), Hanna Düßmann (5 v.l.) und Geron Klas (7 v.l.) gemeinsam mit Vertretern der Gedenkstätte und der Leiterin der Jugendbauhütte Stade, Eva Pfennig (rechts).
Alexander Plümpe (3 v.l.), Marie Kienemund (4 v.l.), Hanna Düßmann (5 v.l.) und Geron Klas (7 v.l.) gemeinsam mit Vertretern der Gedenkstätte und der Leiterin der Jugendbauhütte Stade, Eva Pfennig (rechts).

Am heutigen Montag haben vier neue Freiwillige, die ihr FSJ in der Denkmalpflege bei der Mobilen Einsatztruppe (Mobi) mit Sitz in Stade machen, ihren Arbeitseinsatz in Sandbostel begonnen. Alexander Plümpe (19 Jahre), Hanna Düßmann (19 Jahre) und Geron Klas (19 Jahre) aus Niedersachsen sowie Marie Kienemund (21 Jahre) aus der Schweiz werden in den nächsten Wochen die Gedenkstätte bei mehreren Renovierungsarbeiten unterstützen. Unter anderem werden sie in der ehemaligen katholischen Kirche, die seit einiger Zeit als Veranstaltungsraum genutzt wird, an einer der großen Giebelwände den Putz ausbessern und die Wand und mehrere Binder weiß streichen. Zudem werden von den vieren in einem der Gebäude mehrere Wasserschäden beseitigt werden.
Für die Gedenkstätte sind diese Arbeitseinsätze der Jugendbauhütte Stade eine wichtige Unterstützung bei der Unterhaltung des Gedenkstättengeländes und der historischen Bausubstanz.
Vielen Dank Hanna, Marie, Alexander und Geron und Herzlich willkommen

Hintergrund: Die Jugendbauhütte Stade wurde 2009 gegründet und ist heute eine von 13 Jugendbauhütten bundesweit, die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiiert und gefördert werden. Jugendliche können dort ihr freiwilliges soziales Jahr in der Denkmalpflege (FSJ Denkmalpflege) absolvieren und dabei in einer Mischung aus traditionellem Handwerk und Baukultur, Denkmalpflege, Archäologie und Gemeinschaftsleben Erfahrungen gewinnen. Zudem werden durch die Jugendlichen kleine und allzu häufig finanzschwache Kultureinrichtungen, Museen oder Vereine bei dem Erhalt von bedeutenden Kulturgütern unterstützt. Sandbostel konnte seit 2016 nun schon den dritten Jahrgang begrüßen, die die Gedenkstätte ganz konkret und praktisch bei Aufräum-, Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen unterstützten. Der nächste Einsatz wurde schon wieder für das Frühjahr 2018 vereinbart.
Eine Besonderheit der Jugendbauhütte Stade ist die „Mobile Interkulturelle Einsatztruppe“, bei der bis zu sechs Jugendliche (drei Frauen und drei Männer sowie drei Deutsche und drei aus dem Ausland) bei den Einsatzstellen vor Ort untergebracht werden und diese über einen kürzeren Zeitraum unterstützen.

Kontakt: Jugendbauhütte im Landkreis Stade, Schloss Agathenburg, Hauptstraße, 21684 Agathenburg


1.10.2018

Böse Bauten V - ZDF-Dokumentation mit einem Beitrag zu Sandbostel

In der ZDF-Dokumentarfilmreihe "Böse Bauten" zur Architektur im Nationalsozialismus ist am 1. Oktober der fünfte Teil erschienen. In dieser Folge werden Gebäudekomplexe und Großanlagen an Nord- und Ostsee dokumentiert. Ein Beitrag wurde in der Gedenkstätte Lager Sandbostel gedreht und zeigt einige der erhaltenen Gebäude des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag X B Sandbostel.

 

Der Beitrag ist in der ZDF-Mediathek abzurufen


27.9.2018

Video-Dokumentation über das 9. Internationale Jugendworkcamp in Sandbostel erschienen

Dankenswerterweise hat der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Osteland, Claus List, auch in diesem Jahr wieder einen sehr informativen Beitrag über das 9. Internationale Jugendworkcamp Sandbostel gedreht, das vom 3. bis zum 14. Juli 2018 in der Gedenkstätte stattgefunden hat. In dem achtminütigen Film hat der leidenschaftliche Filmemacher sehr einfühlsam die Idee und den Charakter des Workcamps dokumentiert. Der Beitrag wird auch in einer der nächsten Sendungen des OstelandTV gezeit werden.

 

Den Beitrag finden Sie hier ...


20.9.2018

Online-Petition und Offener Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer

"Keine Steuergelder für Geschichtsrevisionismus: Programm der Desiderius-Erasmus-Stiftung muss von unabhängigen Expert*innen geprüft werden"

Zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter namhafter Einrichtungen der historisch-politischen Bildung, Gedenkstätten und (internationaler) Überlebenden-Organisationen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Feld NS-Geschichte und Erinnerungskultur haben einen offenen Brief an den Bundesinnenminister Horst Seehofer veröffentlicht und eine Online-Petition mit der Forderung initiiert, dass das Programm der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung von unabhängigen Expert*innen geprüft werden soll.


8.9.2018
Gebeine von Frank Le Villio exhumiert und würdig in Jersey beigesetzt
Jahrzehntelang war unbekannt, wo die Gebeine des 20jährigen Frank Le Villio, der 1945 im KZ-Bereich des Kriegsgefangenenlagers Stalag X B Sandbostel befreit wurde und ein Jahr später an den Folgen einer TBC-Erkrankung verstarb, bestattet sind.

Im vergangenen Jahr konnte Dr. Gilly Carr von der University of Cambridge u.a. mit der Unterstützung der Gedenkstätte Lager Sandbostel Frank Le Villio’s Grablage in Nottingham identifizieren. Er war hier in einem namenlosen Armengrab beigesetzt worden. Im August 2018 wurden nun die Gebeine in Nottingham exhumiert und in die Heimatstadt auf der britischen Kanalinsel Jersey überführt. Hier fanden am 5. September eine ergreifende Gedenkveranstaltung und die würdige Beisetzung der Gebeine statt. Unter anderem nahm der Cousin Stanley Hockley, der sich noch gut an Frank Le Villio erinnern kann, teil.

Hintergrund:

Der 19jährige Frank Le Villio nach der Befreiung im Stalag X B Sandbostel. 30.4.1945 (IWM London)
Der 19jährige Frank Le Villio nach der Befreiung im Stalag X B Sandbostel. 30.4.1945 (IWM London)

Nachdem der motorradverrückte 18jährige Frank Le Villio 1944 in Jersey das Motorrad eines Wehrmachtssoldaten für eine Spritztour nahm (seines wurde zuvor von der Wehrmacht beschlagnahmt), wurde er zunächst in Jersey inhaftiert, dann nach Frankreich deportiert (Gefängnis Fresnes und Lager Belfort) und von hier schließlich in das Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg eingewiesen. Nachdem das KZ Neuengamme und die Neuengammer Außenlager im Bremer Raum geräumt wurden, gelangte Frank Le Villio mit einem Todesmarsch in das Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel, wo in einem zuvor geräumten Lagerteil insgesamt über 9.500 KZ-Häftlinge unter katastrophalen Bedingungen sich weitgehend selbst überlassen wurden. Tausende starben hier. Frank Le Villio überlebte typhuserkrankt und wurde am 29. April 1945 von der britischen Armee befreit. Er kehrte zurück nach England und ging nach Nottingham, wo es Verwandte gab. Allerdings starb er schon ein Jahr später an den Spätfolgen der Typhuserkrankung. Namenlos wurde er in einem Armengrab auf dem Friedhof Nottingham bestattet.

 

BBCNews zu Frank Le Villio:

Jersey concentration camp survivor honoured at service. BBCNews, 5. September 2018 [über die posthume Ehrung von Frank Le Villio auf der britischen Kanalinsel Jersey.]

Jersey Nazi camp survivor to be laid to rest in home parish. BBCNews, 8. August 2018 [über die Exhumierung und Umbettung von Frank Le Villio aus einem Armengrab in Nottingham in ein Einzelgrab nach Jersey.]

Cross placed on lost grave of concentration camp survivor. BBCNews, 25. Juni 2017 [Über die Kennzeichnung des Armengrabs des 20jährigen Frank Le Villio in Nottingham]


4.9.2018
Stiftungsvorsitzender scheidet aus Vorstand aus
Bei der turnusmäßigen Herbstsitzung des Kuratoriums der Stiftung Lager Sandbostel ist der Glinstedter Architekt Detlef Cordes nach sechs Jahren von seinem Amt als Stiftungsvorsitzender zurückgetreten und aus dem Stiftungsvorstand ausgeschieden.

Verabschiedung von Detlef Cordes. Von links: Andreas Ehresmann (Geschäftsführer der Stiftung Lager Sandbostel), Detlef Cordes, Clement-Volker Poppe (Kuratoriumsvorsitzender). Foto: i. Dirolf (GLS), 4.9.2018
Verabschiedung von Detlef Cordes. Von links: Andreas Ehresmann (Geschäftsführer der Stiftung Lager Sandbostel), Detlef Cordes, Clement-Volker Poppe (Kuratoriumsvorsitzender). Foto: i. Dirolf (GLS), 4.9.2018

Überraschend kam der Schritt nicht. Bereits bei seiner Wiederwahl als Stiftungsvorsitzender Ende 2016 hatte Detlef Cordes angekündigt, dass er dieses Amt nur noch zwei Jahre ausüben möchte, um danach dann endlich den schon längst verdienten Ruhestand auch bei seinen zahlreichen Ehrenämtern umzusetzen. Bei der Frühjahrssitzung des Kuratoriums im März 2018 hat er dies dann noch einmal bekräftigt und auf den Herbst terminiert.
Mit Detlef Cordes, der als Vertreter des Gedenkstättenverein Sandbostel e.V. in den Vorstand gewählt wurde, geht einer der letzten Aktiven aus der Anfangszeit des seinerzeit noch Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel e.V. genannten Gedenkstättenvereins.

Von links: Peter Radzio, Günther Justen-Stahl, Detlef Cordes, Henning Müller. Foto: A. Ehresmann (GLS), 4.9.2018
Von links: Peter Radzio, Günther Justen-Stahl, Detlef Cordes, Henning Müller. Foto: A. Ehresmann (GLS), 4.9.2018

Im Kuratorium war Detlef Cordes zunächst seit dem 3. November 2010 als Vertreter des Vereins Pro Europa e.V., in dem er ebenfalls Mitglied ist. Am 26. Januar 2012 wurde er dann schließlich als Nachfolger von Karl-Heinz Buck für den Gedenkstättenverein in den Vorstand gewählt und hier zum Vorsitzenden bestimmt.

 

Günther Justen-Stahl neues Vorstandsmitglied

Bei der aktuellen Kuratoriumssitzung wurde vom Gedenkstättenverein, der das Vorschlagsrecht für die Neubesetzung dieser Stelle hat, der Bremervörder Günther Justen-Stahl als neues Vorstandsmitglied vorgeschlagen. In offener Abstimmung wurde der Vorschlag einstimmig vom Kuratorium angenommen. Weiterhin im Vorstand verbleiben die beiden Stellvertreter Henning Müller und der Sandbosteler Bürgermeister Peter Radzio.
Der dreiköpfige Vorstand der Stiftung Lager Sandbostel wird nun bei einer konstituierenden Sitzung aus ihrem Kreis den neuen Vorsitzenden bestimmen.

Vielen Dank Detlef für deinen schier unerschöpflichen Einsatz für die Gedenkstätte und herzlich willkommen Günther!


3.9.2018

Neue Kolleginnen in der Gedenkstätte begrüßt

Am 3. September haben mit Marie-Claire Müller und Ines Dirolf gleich zwei neue Kolleginnen in der Gedenkstätte Lager Sandbostel ihre Stellen begonnen.

Marie-Claire Müller (links) und Ines Dirolf (rechts) vor den historischen Unterkunftsbaracken. Foto: Jan Dohrmann (GLS), 3.9.2018
Marie-Claire Müller (links) und Ines Dirolf (rechts) vor den historischen Unterkunftsbaracken. Foto: Jan Dohrmann (GLS), 3.9.2018

Marie-Claire Müller hat in diesem Jahr die Schule beendet und absolviert jetzt ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) „Politik“ in Sandbostel. Ines Dirolf hat in Bremen Geschichtswissenschaften studiert mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus und Osteuropastudien und wird das Team der Gedenkstätte für die kommenden zwei Jahre als wissenschaftliche Volontärin ergänzen.

 Nach einer umfassenden Einarbeitung in die Geschichte des Ortes und der Gedenkstätte sowie in die Gedenkstättenarbeit in Sandbostel wird eines der ersten Projekte von Marie-Claire der Aufbau einer Instagram-Seite für die Gedenkstätte sein und von Ines die Erweiterung der Geländeinformationstafeln auf dem Gedenkstättengelände. Darüber hinaus werden die beiden Einblicke in alle Gedenkstättenbereiche haben und weitere Projekte gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte entwickeln.

Finanziert wird die FSJ-Stelle durch die St. Lamberti-Kirchengemeinde Selsingen, die Fa. Edeka Böttjer mit ihren Standorten in Selsingen und Bremervörde sowie dem Gedenkstättenverein Sandbostel. Das Volontariat wird voll finanziert von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Allen Förderern ist herzlich für diese große Unterstützung zu danken.

Herzlich willkommen in Sandbostel Marie-Claire und Ines!


2.8.2018

Bedeutende Exponate an Sammlungsarchiv übergeben

Gleich zwei eindrucksvolle und zeitgeschichtlich bedeutende Objekte wurden der Gedenkstätte am vergangenen Dienstag übergeben.

Der wissenschaftliche Dokumentar Ronald Sperling bei der Übergabe des Hinweisschildes und der Schuppentür. Links; Debbie Bülau, rechts: Reiner Klintworth. Foto: A.Ehresmann, 31.7.2018
Der wissenschaftliche Dokumentar Ronald Sperling bei der Übergabe des Hinweisschildes und der Schuppentür. Links: Debbie Bülau, rechts: Reiner Klintworth. Foto: A.Ehresmann, 31.7.2018

Durch Zufall stieß Debbie Bülau, die eine Chronik über ihre Heimatgemeinde Aspe schreibt, auf einen Zeitungsartikel der anlässlich des 600jährigen Jubiläums der Gemeinde Brest 1988 erschienen ist. Auf einem der Fotos ist der Blick in „das kleine Heimatmuseum in Wölfels Scheune“ mit verschiedenen Ausstellungsstücken zu sehen. Darunter befand sich auch ein Hinweisschild auf das „Kriegsgefangenen Arbeitskommando Brest-Aspe“. Debbie Bülau, die schon seit geraumer Zeit mit dem Archiv der Gedenkstätte im Austausch ist, hat sofort daran gedacht, dass dieses Schild in das Sammlungsarchiv der Gedenkstätte überführt werden sollte. Nach 30 Jahren war das Schild aber zunächst nicht mehr auffindbar und den heutigen Betreibern des Heimatmuseums die Existenz auch nicht bekannt. Nach einiger Zeit fand sich das Hinweisschild dann aber doch im Bestand des Museums. Die Betreiber des Heimatmuseums Brest haben das wichtige Hinweisschild uns nun dankenswerterweise als Dauerleihgabe übergeben. Debbie Bülau ist sowohl für ihre Aufmerksamkeit, als auch für die Vermittlung dieses wichtigen Zeugnisses eines Kriegsgefangenenarbeitskommandos herzlich zu danken

Andreas Ehresmann, Leiter der Gedenkstätte und Ronald Sperling, wissenschaftlicher Dokumentar zeigen, wo das Hinweisschild auf das Arbeitskommando Brest-Aspe in der Dauerausstellung gezeigt werden könnte. Foto: Debbie Bülau, 31.7.2018
Andreas Ehresmann, Leiter der Gedenkstätte und Ronald Sperling, wissenschaftlicher Dokumentar zeigen, wo das Hinweisschild auf das Arbeitskommando Brest-Aspe in der Dauerausstellung gezeigt werden könnte. Foto: Debbie Bülau, 31.7.2018

Reiner Klintworth, der ebenfalls ein versierter Heimatforscher ist, hat der Gedenkstätte bei dem gemeinsamen Besuch mit Debbie Bülau eine einfache Holzkaspeltür aus einem ehemaligen Schweinestall des väterlichen Hofs in Helmste übergeben. Auf der Innenseite der Tür ist ein mit Teer oder einer bituminösen Farbe geschriebener kyrillischer Text eines sowjetischen Kriegsgefangenen zu erkennen.
Links: „Zerüschkow | Tichon | Iwanowitsch | Tambowskaja oblast (Tambow)  [Stadt in Russland] |Tanja oder Tonja Reskaja (Roma) | Ilaschkin W.l.N.“
Rechts oben: „Haben euch geliebt “ 23/VII 43 | 28/II 44 [23.07.1943 | 28.02.1944]
Höchstwahrscheinlich war der sowjetische Soldat Tichon Iwanowitsch Zerüschkow, der sich hier verewigt hat und eine sehr hoffnungslose Nachricht an seine Liebste hinterlassen hat, dem Stalag X B unterstellt. Über sein weiteres Schicksal ist bisher nichts bekannt.
Die Tür wurde nach dem Umbau des Schweinestalls in Behelfswohnungen kurz nach dem Krieg entfernt. Reiner Klintworth hat die Tür dann nach einem Hinweis 2003 in einem Weideschuppen gefunden.
Auch Reiner Klintworth ist herzlich für seine Aufmerksamkeit zu danken, und dafür, dass dieses wichtige Zeitzeugnis der Anwesenheit von sowjetischen Kriegsgefangenen, der Gedenkstätte Lager Sandbostel vom Heimatverein Helmste als Dauerleihgabe überlassen wurde.

 


1.8.2018

Nachruf Fritz Brandt

Der Gedenkstättenverein Sandbostel e.V. trauert um sein langjähriges engagiertes Mitglied Fritz Brandt.
Fritz Brandt, war bis zu seiner Pensionierung Superintendent in Cadenberge und zuvor lange Jahre Pastor in Hipstedt. Er gehörte zu den wenigen Vereinsmitgliedern, die die NS-Zeit in ihrer Kindheit oder Jugend noch selbst miterlebt hatten und als kritische Zeitzeugen ihre Stimme äußerten. Fritz Brandt engagierte sich gern bei den Besuchen von überlebenden Kriegsgefangenen oder Zivilinternierten in Sandbostel, u.a. beim Besuch von Frank und Vera Walker. Er setzte sich schließlich im Zusammenwirken mit dem Vereins- und Stiftungsvorstand nachhaltig dafür ein, dass die Gedenkstätte Lager Sandbostel auf dem historischen Lagergelände errichtet wurde. Später organisierte er noch Führungen auf dem Gedenkstättengelände.
Wir werden Fritz Brandt in guter Erinnerung behalten.

Ronald Sperling, 1. Vorsitzender


19.7.2018
Zeichnungskonvolut des französischen Kriegsgefangenen Robert Lepeltier übergeben

Vor einiger Zeit stieß der Selsinger Pastor Manfred Thoden bei einer E-Bay-Suchabfrage auf zahlreiche Zeichnungen eines Robert Lepeltier, die aus dem Kriegsgefangenenlazarett X B Sandbostel stammen. Manfred Thoden erwarb das gesamte Zeichnungskonvolut und übergab sie dem Archiv der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Die beeindruckende Loseblattsammlung mit annähernd 50 Zeichnungen enthält Skizzen, ironische und erotische Zeichnungen, Einladungskarten und Kulissenentwürfe für das französischen Lagertheater „L‘equipe“ sowie mehrere Weihnachtsgrußkarten. Der ausgebildete Künstler Robert Lepeltier hat dabei in seinen Bildern verschiedene Stile gewählt. So finden sich Bleistift und Tuschezeichnungen genauso wie farbige Tuschebilder und Aquarelle. Im Archiv der Gedenkstätte werden die Zeichnungen nun digitalisiert, in der Datenbank erfasst und archivarisch gelagert und wissenschaftlich ausgewertet.

 

Hintergrund 1:

Robert Lepeltier wurde am 27. August 1913 in Paris als Sohn des Malers Léon Peltier geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Parmain, einer Gemeinde nördlich von Paris. Von 1930 bis 1935 wurde der junge Robert zunächst von seinem Vater, später von Jean Pierre und Paul-Albert Laurens an der „l'École nationale supérieure des beaux-arts“ in Paris ausgebildet. Lepeltier lebte auf seinem Anwesen in Vaux, wo er auch Landschaftsmotive malte: die Ufer der Oise sowie Felder und Wälder des Flusstales. Über 50 Jahre war er Mitglied der Künstlervereinigung „groupe des Deux-Rives“ bei der er auch regelmäßig in Paris ausstellte. 1996 starb Robert Lepeltier im Alter von 83 Jahren.
Robert Lepeltier zeichnet in geringerem Umfang Landschaften und Stadtbilder, überwiegend zeichnet er aber weibliche Akte und erotische Motive: Tänzer, Badegäste, Paare, Prostituierte und viele Modelle.
Anlässlich einer posthumen Ausstellung 2014 schreibt der Galerist Gerold Hamé zu Robert Lepeltier: „In den späten 1920er Jahren war er in Frankreich eine Größe für erotische Kunst. (…) In seiner Zeit hat sich Lepeltier, der aus der impressionistischen Tradition kommt, sicher etwas getraut. Als eine Facette seines Schaffens wechselte er aus der klassischen Aktmalerei ins erotische Sujet und ging damit Ende der 1920er Jahre in die neue Sachlichkeit über. Dabei kokettiert Lepeltier mit der Historien- und Landschaftsmalerei.“

 

Hintergrund 2:

Der 27jährige Robert Lepeltier geriet nach dem deutschen Überfall auf Frankreich in Kriegsgefangenschaft. Zunächst wurde er in das Stalag XII B Frankenthal/Pfalz (heute im Bundesland Rheinland-Pfalz) gebracht, wo er mit der Nummer XII B 8324 erstregistriert wurde. Lepeltier wurde dann in das XII B-Arbeitskommando 934 überstellt.
Aus bisher unbekannten Gründen und zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wurde Robert Lepeltier vor Dezember 1941 in das Kriegsgefangenenlazarett X B Sandbostel überstellt. Er behielt seine vorherige Gefangenennummer XII B 8324. Im Kriegsgefangenenlazarett blieb er mindestens bis Dezember 1943. Anscheinend als Arbeiter, nicht als Patient. Wann Robert Lepeltier aus der Gefangenschaft nach Frankreich zurückkehrte ist bisher noch unbekannt.

 

Eine Auswahl von Zeichnungen von Robert Lepeltier:


11.7.2018
Jugendliche legen historische Bodenplatte frei

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 9. Internationalen Jugendworkcamps haben an drei Arbeitstagen die Gedenkstätte bei dem Erhalt der historischen Gebäude geholfen und die überwucherte Bodenlatte einer teilweise abgerissenen Baracke im Eingangsbereich der Gedenkstätte  freigelegt. Der Barackenteil ist bereits Anfang der 1970er-Jahre abgerissen worden. Die erhaltende Bodenplatte ist im Laufe der letzten Jahrzehnte völlig überwuchert und mehrere Bäume haben die Bodenplatte durchstoßen. Durch die jetzige Freilegung, die ohne die tatkräftige Unterstützung der Jugendlichen nicht realisierbar gewesen wäre, hat sich der Eingangsbereich deutlich verbessert. Die bisher vorhandene Freifläche erklärt sich nun in der Reihung mit den noch vorhandenen Gebäuden als abgerissener Gebäudeteil.
An der ehemaligen Lagerküche bauten einige der Jugendlichen mit ehrenamtlichen Helfern der Gedenkstätte Abdeckungen für sämtliche Kellerlichtschächte. Dadurch dringt nun bei Regenfällen kein Wasser mehr in den Keller ein. Weitere Jugendliche strichen an der ehemaligen Lagerküche Tore und Fenster die mit Holplatten verschlossen sind in einem neutralen grauen Farbton. Dadurch werden bei den Gebäuden die Bauteile gestrichen (und „gekennzeichnet“) die neu sind.
Der Stiftungsvorsitzende Detlef Cordes und der Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann dankten den Jugendlichen und betonten, dass die Arbeit der Jugendlichen immer wieder eine unschätzbare Unterstützung bei dem Erhalt der Gebäude ist und das manche Arbeiten nur durch eine große Anzahl von Helfern zu realisieren sind.


10.7.2018
ZDF Digital dreht Dokumentation über Lagerbauten in Sandbostel

Am 10. Juli kam die Regisseurin Kathrin Beck von ZDF Digital mit ihrem Team nach Sandbostel um in der Gedenkstätte Teile eines Dokumentarfilmes über Architektur im Nationalsozialismus zu drehen.
In der fünften Folge der Serie „Böse Bauten“ werden neben der Gedenkstätte Lager Sandbostel, bzw. den Gebäuden des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag X B Sandbostel auch die ehemalige Neulandhalle in Dithmarschen, das nicht fertig gestellte KdF-Bad Prora und die Heeresversuchsanstalt Peenemünde dokumentiert. In der Gedenkstätte fanden die Dreharbeiten u.a. in einer der ehemaligen Unterkunftsbaracken aus der Aufbauphase und in einer der Holzbaracken aus der Erweiterungsphase von 1941/42 statt. Ferner wurde auch in dem ehemaligen Arrestgebäude, welches heute in Nutzung der Straßenmeisterei Sandbostel ist, gedreht.
Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann begleitete das Team während der Dreharbeiten und stand an mehreren Orten als Interviewpartner zur Verfügung. Erfreut war die Regisseurin, dass sie auch einige Jugendliche des 9. Internationalen Jugendworkcamps filmen und interviewen konnte, die eine überwucherte Bodenplatte einer abgerissenen Baracke im Eingangsbereich der Gedenkstätte freilegten.
Die Sendung mit dem Beitrag zu den historischen Gebäuden in Sandbostel wird im September 2018 ausgestrahlt.


22.6.2018

Neues Halbjahresprogramm Juli bis Dezember 2018 erschienen


6.6.2018

Stellenausschreibung

Die Stiftung Lager Sandbostel bietet Ihnen zum 1. September 2018 in der Gedenkstätte Lager Sandbostel ein

wissenschaftliches Volontariat

für die Dauer von zwei Jahren mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Std. an. Beim Volontariat handelt es sich um ein sogenanntes „anderes“ Vertragsverhältnis nach § 26 Berufsbildungsgesetz. Es wird in Höhe von 50% des Entgelts der Entgeltgruppe 13 Stufe 1 des TV-L vergütet.

 

Wer sind wir?

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel befindet sich in der Trägerschaft der privaten Stiftung Lager Sandbostel. In der Gedenkstätte arbeiten 9 Mitarbeitende in verschiedenen Vertragsverhältnissen. Zudem unterstützen uns etwa fünfzehn ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere im gedenkstättenpädagogischen Bereich. Zentrale Aufgaben sind das Gedenken, Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln am historischen Ort des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag X B Sandbostel.

Die Gedenkstätte widmet sich der Geschichte des Kriegsgefangenenlagers und der Nachgeschichte mit den umfangreichen Nutzungen des Geländes ab 1945. In der Gedenkstätte gibt es zwei Dauerausstellungen zur Geschichte und zur Nachgeschichte des Stalag X B. Zudem verfügt die Gedenkstätte Lager Sandbostel über umfangreiche Sammlungsbestände und bietet ein breites Bildungs- und Vermittlungsangebot für Jugendliche und Erwachsene an.

Welche Aufgaben erwarten Sie?
- Erwerb und aktive Anwendung von Kenntnissen der Gedenkstättenpädagogik und historisch-politischen Bildungsarbeit;
- Mitgestaltung von Bildungsangeboten und Bildungsmaterialien für heterogene Zielgruppen;
- Erschließung von Quellenbeständen unter thematischen Gesichtspunkten und Unterstützung des
Arbeitsbereichs Dokumentation;
- Mitgestaltung von Begleitprogrammen von Sonderausstellungen, Mitarbeit an Publikationen und
Informationsmaterialien;
- Beteiligung an der Organisation von Veranstaltungen und sonstigen Projekten.

Was bringen Sie mit?
- ein abgeschlossenes Studium (mind. M.A. oder Master bzw. vergleichbar) der Geschichts-, Kultur- oder Sozialwissenschaften, der Pädagogik oder in einem anderen tätigkeitsrelevanten Fach
- Verantwortungsbewusstsein, Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Einsatzbereitschaft, Kreativität, organisatorisches Geschick und soziale Kompetenz
- Kenntnisse der Geschichte des Nationalsozialismus und zu erinnerungskulturellen Themen
- Gute Englischkenntnisse und tätigkeitsrelevante EDV-Kompetenzen

Wir wünschen uns zudem von Ihnen:
- Erfahrungen in der Gedenkstättenarbeit oder im Feld der Public History oder in der politischen
Bildung oder interkulturellen Arbeit
- Affinität zu und Erfahrungen mit digitalen Medien

 

Die Stiftung Lager Sandbostel setzt sich für die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern
ein und begrüßt insoweit ausdrücklich die Bewerbung von Frauen.
Schwerbehinderte Bewerber_innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

 

Bei Nachfragen stehen Ihnen Andreas Ehresmann, a.ehresmann@stiftung-lager-sandbostel.de; Tel.: 04764-2254810 und Ronald Sperling, r.sperling@stiftung-lager-sandbostel.de; Tel.: 04764-2254810 zur Verfügung.

 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann würden wir Sie gerne kennenlernen.
Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 31. Juli 2018 per E-Mail an: a.ehresmann@stiftung-lager-sandbostel.de, oder schriftlich an die Gedenkstätte Lager Sandbostel, z. Hd. Andreas Ehresmann, Greftstr. 3, 27446 Sandbostel.

Wir weisen darauf hin, dass wir Bewerbungsunterlagen nicht zurücksenden. Falls Sie dies möchten, legen Sie bitte einen frankierten Umschlag bei.


18.5.2018
Ehrenamtlicher Arbeitstag der Thermo Fisher Scientific GmbH in Sandbostel

Mit viel Engagement haben 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bremer Standorts der Thermo Fisher Scientific GmbH am 18. Mai in der Gedenkstätte Sandbostel ehrenamtlich gearbeitet. Hintergrund ist der so genannte „Get Involved Day“, ein von der Thermo Fisher Scientific Inc. weltweit durchgeführter Tag der Freiwilligenarbeit und des sozialen Engagements. In mehreren Gruppen wurden an den Außenwänden einer der historischen Baracken und der ehemaligen Lagerküche Gräser und Wildkraut entfernt und die dort vorhandenen Kiesstreifen freigelegt. Dadurch kann nun Regenwasser wieder ablaufen. Dadurch wird insbesondere bei den Holzwänden die schädliche Staunässe reduziert. Zudem wurden die in der Nachkriegszeit gepflasterten Eingangsbereiche in die ehemaligen Unterkunftsbaracken von Bewuchs befreit.

Abschließend wurde der Gedenkstätte noch ein Scheck über 1.500,- Euro für die weitere Arbeit übergeben.
Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann, der den ehrenamtlichen Arbeitseinsatz begleitete, dankte insbesondere Geschäftsführer der Thermo Fisher Scientific, Jörg Behrens und dem Initiator des ehrenamtlichen Arbeitstags in Sandbostel, Dr. Jens Radke und betonte, dass nur durch solch ehrenamtliches Engagement der bundesweit einmalige Gebäudebestand in Sandbostel und das große Gedenkstättengelände unterhalten werden kann. Die großzügige Spende hilft zudem bei dem weiteren Ausbau der Gedenkstättenarbeit.


17.5.2018

Gedenkveranstaltung und Einweihung des Bernard Le Godais-Saal

Anlässlich seines 100. Geburtstags wurde der 2012 verstorbene, ehemalige französische Kriegsgefangene Bernard Le Godais, bei einer Gedenkveranstaltung am 17. Mai posthum in der Gedenkstätte Lager Sandbostel gewürdigt. Initiiert wurde die Würdigung von den beiden Vereinen „Pro Europa e.V.“ und „Geschichtsfreunde Sandbostel e.V.“, die auch zwei der neun Träger der Stiftung Lager Sandbostel sind.
Über 50 Besucherinnen und Besucher folgten der Veranstaltung, an deren Ende der in der ehemaligen katholischen Kirche vorhandene Veranstaltungsraum in „Bernard Le Godais-Saal“ umbenannt wurde.

Alle Redner verwiesen auf die große Persönlichkeit Bernard Le Godais, seinen starken europäischen Versöhnungswillen und die große Bedeutung die der Ehrenbürger der Gemeinde Sandbostel bei der Entstehung der Stiftung Lager Sandbostel hatte, hin
Musikalisch gerahmt wurde die Veranstaltung durch die singenden Heimatfreunde aus Selsingen, die mehrere Lieder in plattdeutscher Mundart sangen. Bernard Le Godais hatte im Laufe der Zeit eine enge Verbindung zu den Heimatfreunden Selsingen entwickelt.
Eine Informationstafel erläutert nun dauerhaft im Inneren des 1957 errichteten Kirchenbaus das Leben und Wirken von Bernard Le Godais. Zusätzlich kann die Biografie Le Godais auch als Faltblatt mitgenommen werden.

 

Programm (herunterladbar Grußworte und Beiträge sind farbig markiert und unterstrichen)
Begrüßung Andreas Ehresmann, Geschäftsführer der Stiftung Lager Sandbostel und Gedenkstättenleiter
Ansprache Joachim Behnken, Pro Europa e. V.
Musik: Singende Heimatfreunde Selsingen
Grußwort David McAllister, MdEP (nds. Ministerpräsident a.D.), verlesen durch Hans-Heinrich Ehlen (nds. Landwirtschaftsminister a.D.)
Grußwort Peter Radzio (Bürgermeister Gemeinde Sandbostel)
Grußwort Hans-Wilhelm Hastedt (Superintendent a.D.)
Musik: Singende Heimatfreunde Selsingen
Tafelenthüllung
Empfang

Pressebericherstattung

Über Grenzen hinweg. Saal in Gedenkstätte Lager Sandbostel nach Bernard Le Godais benannt. Bremervörder Zeitung, 22. Mai 2018

Denkmal für Bernard Le Godais. Veranstaltungsraum der Gedenkstätte Lager Sandbostel umbenannt. Bremervörder Anzeiger, 20. Mai 2018


7.5.2018
Niederländisches Dodenherdenking in der Gedenkstätte Lager Sandbostel
Wie in jedem Jahr hat die „Nederlandse Traditie Vereniging Seedorf“, NTVS (Niederländische Traditionsvereinigung Seedorf e.V.) auch am 4. Mai 2018 zum „Dodenherdenking“ in die Gedenkstätte Lager Sandbostel eingeladen.

Das nationale Totengedenken wird in den gesamten Niederlanden begangen und von der niederländischen Gemeinschaft im Kreis Rotenburg (Wümme) auch vor der Lagerkirche in Sandbostel ausgerichtet. Henk Tijink, der neue Vorsitzende der NTSV, konnte in diesem Jahr rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen.
Henk Tijink betonte in seiner kurzen und eindringlichen Ansprache, dass „Freiheit ist nicht selbstredend“ sei. „Für Freiheit“ so Henk Tijink weiter „muss man kämpfen. Man muss jeden Tag gegenüber willkürlichen diskriminierenden Äußerungen protestieren und aufstehen gegen Unrecht und Ungerechtigkeit.“ Das verlange Zivilcourage und Mut. Der Vorsitzende NTSV hoffe, dass wir alle den Mut dazu besitzen.

Nach der Verlesung eines Gedichts des 14jährgen Schülers Ilja Boersma erschallte um 19.59 traditionell das Trompetensignal des „taptoe“, des niederländischen Zapfenstreichs. Anschließend erfolgten dann, wie in den gesamten Niederlanden, um 20.00 Uhr zwei Schweigeminuten. Beendet wurden die Schweigeminuten mit der niederländischen Nationalhymne. Im Anschluss legte die Vorsitzende gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der NTVS, einen Kranz am Stein für die in Sandbostel gestorbenen Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen nieder. In diesem Jahr legte die Nederlandse Traditie Vereniging Seedorf auch stellvertretend einen Kranz des niederländischen Generalkonsuls aus Düsseldorf nieder.
Zum Abschluss des diesjährigen Dodenherdenking lud die Nederlandse Traditie Vereniging Seedorf zu einem kopje koffie in das Vereinshaus „Klein Seedorf“ in die Luftlandekaserne Seedorf.

 

Download der Ansprache von Henk Tijink und des Gedichts von Ilja Boersman

 

Hintergrund 1:
Ursprünglich war das Dodenherdenking am 4. Mai (dem Datum der Unterzeichnung der deutschen Teilkapitulation in Nordwestdeutschland, Dänemark und den Niederlanden) als nationaler Gedenktag für die niederländischen Opfer im Zweiten Weltkrieg gedacht.
1961 erfolgte allerdings eine offizielle Erweiterung, die nunmehr alle niederländischen Kriegsopfer oder Verstorbenen seit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs umfasst.
Einen Tag später am 5. Mai wird dann die Befreiung der Niederlande von der deutschen Besatzung gefeiert.

Hintergrund 2:
Im Kriegsgefangenenlager Sandbostel gab es viele zivile Seeleute aus den Niederlanden und den niederländischen Kolonien, die auf ihren Handelsschiffen von der deutschen Kriegsmarine aufgebracht und zunächst in das Zivilinternierungslager im Stalag X B und später dann in das Marlag/Milag-Nord in Westertimke überstellt wurden. Todesfälle unter den zivilen Niederländern sind bisher nicht bekannt.
Kurz vor Kriegsende wurden etwa 9.500 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme und einigen Außenlagern im Bremer Raum mit Transporten nach Sandbostel deportiert. Darunter befanden sich auch 519 Niederländer. Am 29. April 1945, dem Tag der Befreiung, wurden noch 377 niederländische KZ-Häftlinge lebend gezählt. Aber auch nach der Befreiung starben noch zahlreiche Häftlinge an Entkräftung, darunter fast 200 Niederländer. Insgesamt kehrte nur ein Drittel lebend aus Sandbostel in die Niederlande zurück (175 Personen).


2.5.2018

Würdige und gut besuchte Gedenkveranstaltung am Befreiungstag des Stalag X B

Der 29. April war erneut eine überaus gelungene Veranstaltung im Gedenken an die in Sandbostel verstorbenen Menschen. Etwa 250 Personen nahmen an den angebotenen Rundgängen und Veranstaltungen anlässlich des 73. Jahrestags der Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B teil.

Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Lager Sandbostel Detlef Cordes, betonte Dr. Marco Mohrmann, der Landkreisvertreter im Kuratorium der Stiftung Lager Sandbostel, dass Gedenkveranstaltungen wie die in Sandbostel, einen wichtigen Teil dazu beitragen, die Zivilgesellschaft ganz konkret vor Ort zu stärken, denn, so Mohrmann weiter, "niemals darf sich das Unrecht des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte wiederholen". Mit einen aktuellen Bezug zu der Auseinandersetzung um antisemitische Liedtexte betonte er, dass die Tatsache das eine Band mit solchen Texten mit einem renommierten Musikpreis gewürdigt wurde, "ein gesellschaftliches Armutszeugnis" sei, "das uns lehrt, weiterhin auf der Hut zu sein." Zudem zeige dieses Beispiel, wie wichtig die Arbeit insbesondere mit Jugendlichen in der Gedenkstätte Sandbostel sei.

Der französische Generalkonsul Laurent Toulouse betonte in seinem Grußwort, dass die Erinnerung an den Nationalsozialismus, an die Shoa, an dem Zweiten Weltkrieg und an die Lager sehr aktuell seien. Die Erinnerung daran diene nicht nur als nötiges Hindernis gegen das Vergessen und nicht nur als Erfahrungsschatz aus der Vergangenheit. Vielmehr sei sie, so der Generalkonsul "auch ein Mittel zur Zukunftsgestaltung und damit eine Grundvoraussetzung des Zusammenlebens!" Daher, so bekräftigte Laurent Toulouse, "dürfen (wir) also nie vergessen, was hier geschah, weil hier wie in allen anderen Gedenkstätten, die Wurzeln unseres friedlichen Europas liegen".

Julie Berron zitierte aus einer Rede ihres Großvaters, dem französischen KZ-Häftling Roger Cornu, die dieser vor ehemaligen französischen Kriegsgefangenen gehalten hatte. Darin schilderte, Roger Cornu die grauenvollen Zustände in Sandbostel. Er beschrieb aber auch die große Solidarität der französischen Kriegsgefangenen, die den KZ-Häftlingen Nahrung und Medikamente gaben und versuchten, Nachrichten an die Angehörigen aus dem Lager zu schmuggeln.

Julie Berron berichtete davon, wie das Schicksal Ihres Großvaters, den sie nie kennengelernt hat, das Leben der ganzen Familie und auch ihr Leben beeinflusste. Heute aber, so Julie Berron, sei ihre beste Freundin eine Deutsche. Sie stehen sich sehr nahe, vor allem, weil sie beide als Lehre aus der Vergangenheit eine Erziehung genossen haben, die vor allem auf Respekt und Toleranz basiert.

Nach der Begrüßung durch Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann trugen zu Beginn des zweiten Teils der Gedenkveranstaltung Schülerinnen der Oste-Hamme-Schule aus Gnarrenburg sehr eindrucksvolle Passagen aus dem Tagebuch von Elfie Walter vor. Elfie Walter war als 17jähriges Mädchen von der britischen Armee gemeinsam mit vielen anderen Schulmädchen zum Pflegen der befreiten Menschen im Stalag X B eingesetzt worden. In ihrem Tagebuch schilderte sie die katastrophalen Bedingungen im Lager.

Anschließend beschrieb der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne die historischen Situation zum Zeitpunkt der Befreiung und insbesondere die Zustände in dem KZ-Bereich.

Minister Tonne machte deutlich, dass diese Erinnerung an Menschheitsverbrechen bisher nicht gekannten Ausmaßes für die deutsche Gesellschaft eine immerwährende Verantwortung und Verpflichtung bleibt.

Darüber hinaus fand der Minister deutliche Worte gegen einen schleichenden erinnerungskulturellen Paradigmenwechsel in der Bundesrepublik: "Erinnerung und Gedenken sind eine Verpflichtung gegenüber den Opfern und gegenüber uns allen, damit sich diese Dinge niemals wiederholen. Wer von einer erinnerungspolitischen Kehrtwende faselt, dem muss ein Aufstand der Anständigen entgegen treten."

Pieter Dekker, Vorsitzender der Stiftung Oktober'44 aus Putten in den Niederlanden, erinnerte in seiner Ansprache an das Schicksal von über 600 Männern aus seiner Heimatgemeinde, die nach einem Anschlag auf die deutsche Wehrmacht in einer Repressalmaßnahme in das KZ Neuengamme gebracht wurden. Im Zuge der Räumung kamen 46 Männer von ihnen mit einem der Todesmärsche nach Sandbostel. 34 von ihnen starben und ruhen heute auf dem Lagerfriedhof in anonymen Einzelgräbern.

 

Programm (herunterladbare Grußworte und Beiträge sind farbig markiert und unterstrichen)

16.00 Uhr Ehemaliger Lagerfriedhof (Kriegsgräberstätte Sandbostel)

Begrüßung Detlef Cordes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lager Sandbostel

Grußwort Dr. Marco Mohrmann, MdL und Vertreter des Landkreises im Kuratorium der Stiftung Lager Sandbostel

Grußwort Laurent Toulouse, Generalkonsul der französischen Republik, Hamburg

Ansprache Julie Berron, Enkelin des französischen KZ-Häftling Roger Cornu im französischen Original

Ansprache Julie Berron, Enkelin des französischen KZ-Häftling Roger Cornu in der deutschen Übersetzung von Dr. Lars Hellwinkel

Multireligiöse Gebetsreihe

Kranzniederlegung

 

17.30 Uhr Gedenkstätte Lager Sandbostel

Begrüßung Andreas Ehresmann, Geschäftsführer der Stiftung Lager Sandbostel und Gedenkstättenleiter

Jugendbeitrag der Oste-Hamme-Schule Gnarrenburg

Grußwort Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister

Ansprache Pieter Dekker, Vorsitzender der Stichting Okober'44, Niederlande

Kranzniederlegung/individuelles Gedenken

 

Musikalische Begleitung: Paul Bialek (Violine); Worpswede

Johann Sebastian Bach: Adagio aus der Sonate für Violine solo g-moll, BWV 1001
Johann Sebastian Bach: Sarabande aus der Partita d-moll, BWV 1004
Johann Sebastian Bach: Andante aus der Sonate für Violine solo a-moll, BWV 1003

 

19.00 Uhr evangelisch-lutherische Lagerkirche

Gedenkgottesdienst mit Pastor Manfred Thoden (St. Lamberti Kirchengemeinde Selsingen) und Diakon Michael Freitag-Parey (Kirchenkreis Bremervörde-Zeven, Kirchliche Friedens- und Gedenkstättenarbeit an der Gedenkstätte Lager Sandbostel)

 

Fotodokumentation

 

Presseberichterstattung

In Gedenken und als Mahnung. Bewegende Ansprachen bei Kranzniederlegung anlässlich des 73. Jahrestages der Befreiung des Lagers in Sandbostel. Bremervörder Zeitung, 30. April 2018

Deutliche Worte des Ministers. Gedenkveranstaltung in Sandbostel: Tonne warnt vor Rechtspopulisten - Lob für Engagement. Bremervörder Zeitung, 2. Mai 2018

Gastkommentar: Gedenkfeier in der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Erinnerung an die Verantwortung darf niemals enden. Zevener Sonntagsjournal, 6. Mai 2018

"Es werden Grenzen überschritten". Gedenkveranstaltung zum 73. Jahrestag der Befreiung des Lagers Sandbostel. Bremervörder Anzeiger, 6. Mai 2018


23.4.2018

Wir trauern um Sergej Litwin

Mit Bestürzung müssen wir mitteilen, das der ehemalige sowjetische Kriegsgefangene Sergej Litwin am 22. April im Alter von 96 Jahren und sieben Monaten in seiner Heimatstadt Moskau verstorben ist.

Viele werden den lebensfrohen Sergej Litwin bei seinem letzten Besuchen in der Gedenkstätte am 29.4.2013 noch vor Augen haben.

Er hielt bei der Eröffnung der neu gestalteten Gedenkstätte Lager Sandbostel noch eine kraftvolle Rede.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.

 

Sergej Litwin wurde 1921 in Russland geboren. Während seiner zehnjährigen Schullaufbahn lernte er Deutsch, Ukrainisch und Russisch. Er war jahrgangsbester in Deutsch. 1939 begann Sergej Litwin ein Studium, er wurde aber bereits während seines ersten Semesters in die sowjetische Armee eingezogen. Sergej Litwin diente zwei Jahre bei der Artillerie. Kurz nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion geriet er in Litauen in Kriegsgefangenschaft und wurde in das Kriegsgefangenensammellager Sepesch gebracht. Von dort ist er über Riga in einer sechstägigen Fahrt im offenen Güterwagen über das Kriegsgefangenenlager Wietzendorf in das Kriegsgefangenenlager Sandbostel transportiert worden.

In Sandbostel waren die Lebensbedingungen für die sowjetischen Kriegsgefangenen katastrophal. Im Winter 1941/1942 starben die sowjetischen Kriegsgefangenen massenhaft an Hunger, Krankheiten und brutaler Behandlung.
Sergej Litwin überlebte, weil er über gute Deutschkenntnisse verfügte, er wurde bei der Registrierung der sowjetischen Kriegsgefangenen eingesetzt. Sein Vorgesetzter Fritz Drephal versorgte ihn mit zusätzlichen Lebensmitteln und Tabak.
Ab Sommer 1944 arbeitete Sergej Litwin auf einem Bauernhof in Byhusen. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch wurde er zurück ins Kriegsgefangenenlager Sandbostel gebracht und von dort in ein Arbeitskommando nach Plönjeshausen überstellt, wo die britische Armee ihn im April 1945 befreite.


3.4.2018

Erneuter Arbeitseinsatz der Jugendbauhütte Stade

Bereits zum zweiten Mal kommen Paul Holzer, Vincent Güdde und Cara Schöpe aus Deutschland und Anastasiia "Nastya" Stiekhina aus der Ukraine (von links) für einen Arbeitseinsatz in die Gedenkstätte Lager Sandbostel. Die vier werden in den nächsten zwei Wochen vor allem den Veranstaltungsraum in der 1957 im Durchgangslager für jugendliche Flüchtlinge aus der DDR errichteten ehemaligen katholischen Lagerkirche renovieren. Eine große Giebelwand wird verputzt und gestrichen werden.

Zunächst sind Paul, Vincent, Cara und Nastya aber mit Aufräumarbeiten im Außengelände beschäftigt.

Hintergrund: Die Jugendbauhütte Stade wurde 2009 gegründet und ist heute eine von 13 Jugendbauhütten bundesweit, die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiiert und gefördert werden. Jugendliche können dort ihr freiwilliges soziales Jahr in der Denkmalpflege (FSJ Denkmalpflege) absolvieren und dabei in einer Mischung aus traditionellem Handwerk und Baukultur, Denkmalpflege, Archäologie und Gemeinschaftsleben Erfahrungen gewinnen. Zudem werden durch die Jugendlichen kleine und allzu häufig finanzschwache Kultureinrichtungen, Museen oder Vereine bei dem Erhalt von bedeutenden Kulturgütern unterstützt. Sandbostel konnte seit 2016 nun schon den dritten Jahrgang begrüßen, die die Gedenkstätte ganz konkret und praktisch bei Aufräum-, Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen unterstützten. Der nächste Einsatz wurde schon wieder für das Frühjahr 2018 vereinbart.
Eine Besonderheit der Jugendbauhütte Stade ist die „Mobile Interkulturelle Einsatztruppe“, bei der bis zu sechs Jugendliche (drei Frauen und drei Männer sowie drei Deutsche und drei aus dem Ausland) bei den Einsatzstellen vor Ort untergebracht werden und diese über einen kürzeren Zeitraum unterstützen.

Kontakt: Jugendbauhütte im Landkreis Stade, Schloss Agathenburg, Hauptstraße, 21684 Agathenburg


29.3.2018

Die Gedenkstätte ist an den Osterfeiertagen geöffnet

Die Gedenkstätte bleibt auch an den kommenden Feiertagen für Sie geöffnet.

An Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag zwischen 11.00 und 17.00 Uhr können die Ausstellungen zur Geschichte und Nachgeschichte des Kriegsgefangenenlagers sowie die Gebäude im Außenbereich besucht werden.


23.3.2018

Alles gut? Neuer "gut:jetzt"-Gottesdienst in der Lagerkirche Sandbostel am 6. Mai 2018

„Alles gut!?“
"Alles gut" ist die neue Multifunktionsjacke unter den Floskeln. Wer in unangenehmen Situationen reflexhaft „alles gut“ antwortet, spielt seinen Ärger runter, weil er unkompliziert tut, und als ließe er sich von überhaupt nichts aus der Ruhe bringen. Je nach Tonfall, und Gestik und Mimik wirkt ein „alles gut“ eben ganz und gar nicht mehr so, als wäre wirklich alles gut. Es kommt eher so an, als wolle man das Gegenüber einfach schnellstmöglich loswerden.
Nach dem Ende des Krieges am 8. Mai 1945 war längst nicht alles gut. Gut, war jedoch, dass der Krieg zu Ende war. Das macht aber gemeinhin nicht alles reflexartig gut. Richard von Weizsäcker hat, mit Blick auf den 8. Mai 1945, von der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus gesprochen. Das Ende des Krieges war ein Akt der Befreiung. Und Trotzdem war nicht alles postwendend wieder gut.  
In den kleinen Alltagssituationen, wie auch in den großen weltpolitischen Momenten braucht es einen Klartexter, der nicht mit einem floskelhaften „alles gut“ den Menschen begegnet sondern den Mut hat, ehrlich Klartext zu reden, Wunden offenzulegen, nachzufragen, Antworten auszuhalten und dafür eintritt, dass vielleicht nicht alles aber doch vieles wieder gut werden kann. Ein Blick auf einen solchen Klartexter kann gut tun: Jesus.

Hintergrund: „Ein Forum, eine Werkstatt, ein Gottesdienst. – Mitmachen, feiern, auftanken.“ Das sind die Schlagworte des Gottesdienstformates, dass der Diakon und Friedenspädagoge an der Gedenkstätte Lager Sandbostel, Michael Freitag-Parey und die Selsinger Pastoren Manfred Thoden und Pastor Markus Stamme gemeinsam entwickelt haben. „gut:jetzt“ soll ein Forum, eine Werkstatt, ein Gottesdienst sein und zwar generationsübergreifend. „Wir wollen nicht nur miteinander Gottesdienst feiern und auftanken sondern den Gottesdienst auch zusammen vorbereiten und gestalten. Dazu ist jede und jeder herzlich eingeladen“ betonen die Veranstalter.


Informationen und weitere Auskünfte zu „gut:jetzt!“: Michael Freitag-Parey, Email: michael.Freitag(at)fub-oese.de, Manfred Thoden, Email: manfred.thoden(at)kkbz.de und Markus Stamme, Email: markus.stamme(at)kkbz.de

 

Siehe auch: Homepage zur Lagerkirche


21.3.2018

Gedenkstätte Lager Sandbostel jetzt mit eigener Facebook-Seite vertreten

Am heutigen 21. März haben wir für die Gedenkstätte Lager Sandbostel eine eigene Facebook-Seite freigeschaltet. Nun mehr sind wir auch in diesem Medium vertreten und können Veranstaltungsankündigungen, Neuigkeiten und Informationen tmiteilen.

Für die Erstellung sei unserem Praktikanten Jan Dohrmann herzlich gedankt.

 

Gedenkstätte Lager Sandbostel auf facebook


23.2.2018
save the date - 29.4.2018
Gedenkveranstaltung zum 73. Jahrestag der Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B Sandbostel

Die Veranstaltung beginnt am Sonntag den 29. April 2018 um 16.00 Uhr auf dem ehemaligen Lagerfriedhof, der heutigen Kriegsgräberstätte Sandbostel (Beverner Str. in 27446 Sandbostel). Um 17.30 Uhr wird die Veranstaltung in der ehemaligen Lagerküche in der Gedenkstätte fortgesetzt. Enden wird die Veranstaltung um 19.00 Uhr mit einem Gedenkgottesdienst in der Lagerkirche.
Wir möchten Sie herzlich einladen an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Das genaue Programm wird noch gesondert bekannt gegeben.


8.2.2018

FSJ-Stelle wird zum 1. September eingerichtet

Erfreulicherweise konnte der Gedenkstättenverein Sandbostel e. V. in diesem und dem vergangenen Jahr  Spendengelder einwerben um damit eine FSJ-Stelle (Freiwilliges Soziales Jahr) in der Gedenkstätte Lager Sandbostel einzurichten. Die Hauptförderer sind die St. Lamberti-Kirchengemeinde Selsingen, die Fa. Edeka Böttjer mit ihren Standorten in Selsingen und Bremervörde sowie der Gedenkstättenverein Sandbostel. Die FSJ-Stelle wird erstmals in diesem Jahr ausgeschrieben und soll dann dauerhaft weitergeführt werden.
Die Gedenkstätte Lager Sandbostel ist eine anerkannte außerschulische Jugendbildungseinrichtung. Mit der FSJ-Stelle soll Jugendlichen die Möglichkeit für historisches, politisches und kulturelles Engagement in einer Gedenkstätte geboten werden.

Das FSJ Politik an der Gedenkstätte Lager Sandbostel bietet Einblicke in die Gedenkstättenpädagogik mit Schulklassen und kirchlichen Jugendgruppen sowie anderen Jugendverbänden verschiedener Prägung, in die Durchführung von Internationalen Jugendworkcamps im In- und Ausland, in Seminar- und Workshoparbeit zu unterschiedlichen Themenfeldern der Friedenspädagogik, in die Archivarbeit der Gedenkstätte mit dem
Aufarbeiten historischer Quellen für Bildungszwecke sowie der Archivierung und Instandhaltung der Dokumente und Objekte. Darüber hinaus wird der oder die Freiwillige die Gedenkstätte in der allgemeinen Besuchsbetreuung, bei Veranstaltungen wie der jährlichen Gedenkveranstaltung unterstützen. Innerhalb der FSJ-Zeit können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. So hat die/der Freiwillige die Möglichkeit in Absprache und Kooperation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein eigenes Projekt in der Gedenkstätte zu entwickeln.
Der Beginn der FSJ-Stelle ist für den 1. September 2018 geplant, kann aber auch individuell angepasst werden. Interessenten können sich in der Gedenkstätte Lager Sandbostel melden.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbungen. Weitergehende Informationen über die FSJ-Stelle können in der Gedenkstätte Lager Sandbostel angefragt werden. Trägerorganisation der FSJ-Stelle ist die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.V. (LKJ) Niedersachsen, die Stelle ist im Bereich FSJ-Politik angesiedelt.


15.1.2018

Anmeldungen zum 9. Jugendworkcamp jetzt möglich

In Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dem Kirchenkreis Bremervörde-Zeven und der Gemeinde Sandbostel lädt die Stiftung Lager Sandbostel vom 3. bis zum 14. Juli 2018 zum 9. Internationalen Jugendworkcamp in Sandbostel ein.

Das Internationale Workcamp  ist ein buntes Come together für Leute zwischen 16 und 22 Jahren. Work steht für gemeinsam was tun. Anpacken. Was schaffen. Jugendliche aus bis zu acht Nationen
leben und arbeiten zwei Wochen gemeinsam in Oese und Sandbostel an der Gedenkstätte Lager Sandbostel.

In diesem Jahr wird es in verschiedenen Workshops u.a. die Möglichkeit geben, in einer archäologischen Grabung die Fundamente und die Bodenplatte einer nicht mehr vorhandenen Unterkunftsbaracke freizulegen. Unter fachlicher Anleitung wird dieser Bereich ausgegraben und in die Gedenkstättengestaltung integriert. Zudem soll versucht werden, mit Suchgrabungen bisher nicht genau bekannte Standorte von Unterkunftsbaracken des ehemaligen Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers Stalag X B Sandbostel und einen Weg aus der Nachkriegszeit zu ermitteln.

Neben dem handwerklichen Arbeiten auf dem historischen Lagergelände in Sandbostel wollen wir in Workshops und Foren unter dem Motto „Zeig dich!“ die Möglichkeit aufgreifen, uns mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen auseinanderzusetzen und nach dem zu suchen, was unsere Verantwortung und Aufgabe ist in einem Europa für viele.

Wir verstehen das Internationale Jugend-Workcamp in Sandbostel als ein gemeinsames Zeichen für den Frieden. Gegen das Vergessen. Gegen rechts. Und für Versöhnung.
Wir setzen uns gegen Rechtsextremismus und für Toleranz, Zivilcourage und demokratische Werte ein. Wir bringen unsere Kultur, unsere Geschichte und unseren Glauben ins Spiel. Wir wollen Geschichte entdecken und verstehen. An Ort und Stelle. In der Begegnung. In Aktion. In Sandbostel. Und darüber hinaus.

 

Teilnehmen können 20 Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahre aus ganz Europa

 

Reiseroute: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisen am 13. Juli selbstständig an.

 

Unterbringung/Verpflegung: Die Unterbringung erfolgt in einer Freizeit und Begegnungsstätte, Vollverpflegung

 

Teilnahmebeitrag: Der Teilnahmebeitrag beträgt bei Jugendlichen aus Westeuropa 175,- Euro und bei Jugendlichen aus Osteuropa 125,- Euro.

 

Pass/Visum: Je nach Herkunftsland gültiger Personalausweis, Reisepass und/oder Visum

 

Gesundheitsbestimmungen: Ein Impfschutz gegen Tetanus wird empfohlen

 

Die Anmeldung kann auf verschiedene Weise erfolgen:

Download Faltblatt


11.1.2018

Neues Veranstaltungsprogramm Januar bis Juni 2018 erschienen