Neuigkeiten Juli - Dezember 2022


14.12.2022

Anmeldung zum peace train 2023 nach Großbritannien und Irland 2023 möglich

… von Königinnen, Druiden, Heiligen, Riesen, Schafen, Freiheitskämpfern, Feen und
Friedensbotschaftern …

Wir fahren in den hohen Norden, setzen die Segel, überqueren die raue See und reisen nach
England, Irland und Nordirland … Mythen, Legenden, Sagen, Magie. Stadt, Land,
Strand, Meer und Weite voraus! Wir nehmen alles mit. Hierhin. Dorthin. Unterwegs.
Die große Freiheit im Gepäck. Abseits vom Alltag bietet dir der peace train 16 Tage lang alles
andere als normalen Trott. Versprochen. Keine Schubladen. Neuland! Neue Orte. Neue
Leute. Neue Perspektiven, Eindrücke und Standpunkte.

Faktencheck peace train: WG auf Zeit. 16 Tage. 15 Übernachtungen. 5 Orte. 20 Personen. 5 Teamer. 3 Kleinbusse (9-Sitzer), 4 Fährfahrten, 3600 Km. 1 Ziel: Gemeinsam was erleben und bewegen. … In der Praxis heißt das: Entdecken, Spaß haben, zuhören, singen, tanzen, nachdenken, still werden, diskutieren, Musik machen, am Lagerfeuer sitzen,
andere Leute treffen, am Strand liegen, Fragen stellen, Antworten suchen, über den Tellerrand
gucken, in den Himmel blicken, Sport machen, Kultur genießen, Frieden denken, gemeinsam
anpacken. Runterkommen. Eintauchen. Auftanken. Loslegen.

Start: Donnerstag, 08. Juli 2023 (Anreise: 11.00 Uhr), 27432 Oese
Ende: Mittwoch, 23. Juli 2023 (Ankunft: gegen Abend), 27432 Oese
Für wen: Leute zwischen 17 und 24 Jahren
Wohnen: 15 Übernachtungen an insgesamt fünf (sechs) Orten
Unterkunft: Jugendherberge, B&B, Gemeindehaus und unter freiem Himmel (im Gebirge, am Strand …)
Kosten: EUR 459,00 für Leute mit eigenem Einkommen. Eine finanzielle Unterstützung nach Absprache (und ohne Verwaltungsaufwand) ist möglich!
Leistung: Fahrt (mit Kleinbussen, 9-Sitzer), 4 Fährfahrten, Unterkunft, Vollverpflegung, Programm, Reiseleitung, Team

Die An- und Abreise nach und ab Oese muss von den Teilnehmer: innen selbst organisiert und finanziert werden!

Leitung: Michael Freitag-Parey und Team  (Kirchliche Friedens- und Gedenkstättenarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven, Greftstraße 3, 27446 Sandbostel)


17.11.2022

Der russische Krieg gegen die Ukraine. Kriegsgefangenschaft und Völkerrecht.

Videomitschnitt online

Am 25.10.2022 fand in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin die Podiumsdiskussion Der russische Krieg gegen die Ukraine. Kriegsgefangenschaft und Völkerrecht statt. Diese Veranstaltung war der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Der russische Krieg gegen die Ukraine. Geschichte – Politik – Gedenken“, die die Gedenkstätte Lager Sandbostel in Kooperation mit dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Max-Weber-Stiftung und weiteren Kooperationspartnern organisiert.

Nunmehr ist die Podiumsdiskussion in einer deutsch- und einer russischsprachigen Fassung auf dem Youtube-Kanal der Gedenkstätte Lager Sandbostel abrufbar.

Sie können die Veranstaltung unter den folgenden Links anschauen:

 

Deutschsprachige Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=CPrVoYrFhfg

Russischsprachige Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=Z1oL-0RG4i0

Zur Veranstaltung:
Das Völkerrecht stellt Kombattant:innen in bewaffneten Konflikten unter internationalen Schutz. Die Veranstaltung diskutiert internationales Recht und die Praxis der Gewahrsamsmächte im Umgang mit den Kriegsgefangenen im – unerklärten – Krieg gegen die Ukraine seit 2014. Die Diskussion der Experten Prof. Dr. Golczewski und Dr. Wolfgang Form mit Dr. Heike Winkel und Andreas Ehresmann beleuchtet historische Entwicklungen der relevanten Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts und thematisiert besondere Problemlagen im aktuellen Umgang mit Gefangenen im russischen Krieg gegen die Ukraine.
Die Podiumsdiskussion eröffnet die Veranstaltungsreihe „Der russische Krieg gegen die Ukraine. Geschichte – Politik – Gedenken.“ Die Reihe bringt in loser Folge Vertreter:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen in wechselnden Formaten zusammen, um wesentliche Aspekte von Kriegführung, Berichterstattung und öffentlichen Diskursen in aktueller und historischer Perspektive zu beleuchten. Dazu gehören das humanitäre Völkerrecht, Ikonografie und Rhetoriken des Kriegs, die Dynamiken europäischer Erinnerungskulturen und Probleme historischer Analogien. Die Reihe wird von der Gedenkstätte Lager Sandbostel, dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Max-Weber-Stiftung und weiteren Kooperationspartnern organisiert.

Podium + Moderation:
Frank Golczewski, Prof. Dr., Historiker, Professor em. für Osteuropäische Geschichte an der Universität Hamburg. Er zählt zu den wichtigsten Experten der Ukraine-Forschung und hat breit zur sowjetischen, ukrainischen, russischen, polnischen und jüdischen Geschichte publiziert.
Wolfgang Form, Dr. phil., Politologe und bis 2022 Geschäftsführer des Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse an der Philipps-Universität Marburg. Seine Forschungsgebiete sind unter anderem die Entwicklung des Völkerstrafrechts und die Geschichte der Kriegsverbrecherprozesse seit 1945.
Heike Winkel, Dr. phil., Slavistin, Koordinatorin des Projekts „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“ beim Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Andreas Ehresmann, Historiker, Leiter der Gedenkstätte Lager Sandbostel (am Standort des ehemaligen Kriegsgefangenenlager Stalag X B)


28.10.2022

Geänderte Winteröffnungszeiten ab 1. November

Turnusgemäß ändern wir vom 1. November 2022 bis zum 28. Februar 2023 unsere Öffnungszeiten. Sie können die Gedenkstätte in dieser Zeit an Sonn- und Feiertagen von 12.00 bis 16.00 Uhr besuchen. Die allgemeinen Sonntagsrundgänge werden weiterhin an jedem zweiten und vierten Sonntag eines Monats um 14.00 Uhr angeboten. Von Dienstag bis Freitag bleiben die regulären Öffnungszeiten von 9.00 bis 16.00 Uhr.

Aufgrund der aktuellen Situation mit dem unvermindert anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den Auswirkungen, die auch uns betreffen, werden wir in diesem Winter aber weitere Maßnahmen ergreifen, um so einerseits Energie einzusparen und damit einen Beitrag zur kontinuierlichen Versorgungssicherheit zu leisten und andererseits, um unsere laufenden Energiekosten zu reduzieren. Als erste und sicherlich einschneidendste Maßnahme werden wir die allgemeinen Öffnungstage reduzieren. Ab dem 31. Oktober werden wir vorerst bis zum 28. Februar montags die Gedenkstätte schließen, dass betrifft sowohl die Dauerausstellungen als auch das Archiv, die Bibliothek und die Verwaltung. Per Mail sind alle Abteilungen auch weiterhin erreichbar. Als weitere Maßnahmen werden wir in den nächsten Monaten unsere wunderbaren hinterleuchteten Ausstellungswände ausgeschaltet lassen. Die Inhalte lassen sich auch mit der Grundbeleuchtung gut lesen. Zudem werden wir im zweiten Ausstellungsgebäude („CVJM-Baracke“) mit dem Ausstellungsteil zur Nachkriegsgeschichte des Ortes als auch in der ehemaligen Lagerküche die Grundbeleuchtungen ausgeschaltet lassen. Die Beleuchtung kann von den Besucher:innen jeweils individuell und eigenständig an- und nach dem Besuch ausgeschaltet werden.


14.10.2022

Stellenausschreibung für eine Verwaltungsfachkraft

Bei der Stiftung Lager Sandbostel ist ab dem 1. Dezember 2022 eine Stelle (0,5 x TV L 5) einer Sachbearbeiterin / eines Sachbearbeiters (w/d/m) befristet bis zum 31. Dezember 2024 zu besetzten.

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel beabsichtigt, mit dem Drittmittelfinanzierten Projekt „trotzdem da!“ die Geschichte von Kindern aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und "fremdvölkischen Arbeitskräften" in einer etwa 100qm großen Wanderausstellung zu präsentieren.
Bis auf wenige Einzelbeispiele wird das Schicksal dieser vergessenen und stigmatisierten Gruppe in der Fachwissenschaft und der öffentlichen Rezeption bisher nicht berücksichtig. Der Kern des Projektes sind biografische Zugänge mit u.a. lebensgeschichtlichen Interviews. Neben der Wanderausstellung und einem Forum sollen die Lebensrealitäten der Kinder insbesondere in den frühen Nachkriegsjahrzehnten mit den heutigen Lebensrealitäten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrungen in Beziehung gesetzt werden.
Zu dem Ausstellungsteam werden ferner gehören: der Gedenkstättenleiter mit 8 Wochenstunden als Projektleitung, zwei wissenschaftliche Mitarbeitende, ein:e Werkstudent:in und zwei Werkverträge für den Aufbau einer Homepage und als content creator für social media-Kanäle.

Das Aufgabengebiet umfasst:
-    Ausführung des Haushaltsplanes des Drittmittelprojektes „trotzdem da!“
-    Erstellung von Vergabedokumentationen, Ausschreibungen und Abrechnungen
-    Haushaltskontrolle
-    Mitarbeit und Abrechnung des Drittmittelprojektes „trotzdem da!“
-    Postbearbeitung und Büroorganisation
-    Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen und im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit

Wir erwarten von Ihnen:
-    eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Verwaltungsfachkraft oder Bürokaufmann / Bürokauffrau für Büromanagement oder eine mehrjährige vergleichbare Berufserfahrung
-    einen sicheren Umgang mit modernen Büroarbeitsmitteln und Standardsoftware (Word, Excel, Outlock etc.)
-    Kenntnisse im Haushalts- und Vergaberecht

Darüber hinaus wünschen wir uns von Ihnen:
-    Kenntnisse im Umgang mit Software für Haushaltsmanagement
-    Verantwortungsbewusstseins, Einsatzbereitschaft, organisatorisches Geschick, soziale Kompetenz, Empathie sowie eine hohe Belastbarkeit
-    die Bereitschaft zur gelegentlichen Wochenendarbeit
-    Mobilität, Führerschein Klasse B

Das Projekt ist auf 2 Jahre konzipiert. Die Bezahlung erfolgt analog zu TV-L 5

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum 15. November 2022 erbeten an:
Stiftung Lager Sandbostel
Z. Hd. Andreas Ehresmann
Greftstr. 3
27446 Sandbostel
Oder in digitaler Form an: a.ehresmann@stiftung-lager-sandbostel.de

Eine Rücksendung von Unterlagen kann nur mit ausreichend frankierten und adressierten Umschlägen erfolgen.

Nähere Informationen zu der Ausschreibung erhalten Sie von Andreas Ehresmann unter der Tel.- Nr.:   04764 – 22 54 810 oder per E-Mail unter a.ehresmann@stiftung-lager-sandbostel.de


12.10.2022

Stellenausschreibung für Ausstellungsprojekt

Bei der Stiftung Lager Sandbostel sind ab dem 1. Januar 2023 zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeitende (1 x TV-L 13 und 0,5 x TV-L 13) befristet bis zum 31. Dezember 2024 zu besetzten.

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel beabsichtigt mit dem Projekt „trotzdem da!“ die Geschichte von Kindern aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und "fremdvölkischen Arbeitskräften", insbesondere von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter zu erforschen und in einer etwa 100qm großen Wanderausstellung zu präsentieren. Bis auf wenige Einzelbeispiele wird das Schicksal dieser vergessenen und stigmatisierten Gruppe in der Fachwissenschaft und der öffentlichen Rezeption bisher nicht berücksichtig. Der Kern des Projektes sind biografische Zugänge mit u.a. lebensgeschichtlichen Interviews. Nach grundlegenden Recherchen und dem „Aufspüren“ von Kindern aus verbotenen Beziehungen können diese mittlerweile auch schon hochbetagten Menschen sich in einem zu initiierenden Forum austauschen. Neben der Wanderausstellung und dem Forum sollen die Lebensrealitäten der Kinder insbesondere in den frühen Nachkriegsjahrzehnten mit den heutigen Lebensrealitäten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrungen in Beziehung gesetzt werden. Diese Jugendliche werden als „Expert:innen in eigener Sache“ das Projekt begleiten.
Zu dem Ausstellungsteam werden ferner gehören: der Gedenkstättenleiter mit 8 Wochenstunden als Projektleitung, eine Verwaltungskraft mit 19,9 Wochenstunden, ein:e Werkstudent:in und zwei Werkverträge für den Aufbau einer Homepage und als content creator für social media-Kanäle.

Dafür suchen wir:
(a)    Eine Stelle mit 39,8 Wochenstunden zur Erarbeitung einer Wanderausstellung „trotzdem da! - Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und "fremdvölkischen Arbeitskräften"“.
(b)    Eine Stelle mit 19,9 Wochenstunden zur Erarbeitung einer Wanderausstellung „trotzdem da! - Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und "fremdvölkischen Arbeitskräften"“.

Das Aufgabengebiet umfasst:
-    Forschungen zum Thema
-    Recherche von Biografien
-    Führen und Sichern von Interviews
-    Initiation und Begleitung des Forums
-    Konzipierung der Wanderausstellung unter Einbezug der Jugendlichen mit Migrations- und Fluchterfahrungen
-    Erstellen von Bildungsmaterialien für Schulen

Wir erwarten von Ihnen:
- ein abgeschlossenes Hochschulstudium, bevorzugt der Geschichte, der Politikwissenschaft, Kulturwissenschaften oder einer vergleichbaren Studienrichtung (der Nachweis einer Promotion ist wünschenswert)
- vertiefte Kenntnisse der Zeitgeschichte, insbesondere der Zeit von 1933 bis 1945
- Erfahrungen bei der Konzipierung von Ausstellungen und der Erarbeitung von Publikationen und Bildungsmaterialien,
- Erfahrungen in der Gedenkstättenarbeit bzw. in der historisch-politischen Bildungsarbeit
- Fremdsprachenkenntnisse
- Mobilität, Führerschein Klasse B

Das Projekt ist auf 2 Jahre konzipiert. Die Bezahlung erfolgt analog zu TV-L 13

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum 15. November 2022 erbeten an:
Stiftung Lager Sandbostel
Z. Hd. Andreas Ehresmann
Greftstr. 3
27446 Sandbostel
Oder in digitaler Form an: a.ehresmann@stiftung-lager-sandbostel.de

Eine Rücksendung von Unterlagen kann nur mit ausreichend frankierten und  adressierten Umschlägen erfolgen.

Nähere Informationen zu der Ausschreibung erhalten Sie von Andreas Ehresmann unter der Tel.- Nr.:   04764 – 22 54 810 oder per E-Mail unter a.ehresmann@stiftung-lager-sandbostel.de


10.08.2022

Nachlass des Lagerarztes Dr. Rudolf Bensch übergeben

G. Bensch mit dem Nachlass seines Großvaters
G. Bensch mit dem Nachlass seines Großvaters
Einen beeindruckend umfangreichen und vielschichtigen Bestand aus dem Nachlass von Dr. Rudolf Bensch zeigte uns gestern der Enkel des ehemaligen Lagerarzes des Kriegsgefangenenlazaretts Sandbostel.
Nach seiner Zeit als Militärarzt im Ersten Weltkrieg eröffnete Dr. Rudolf Bensch eine Praxis als Kurarzt auf Borkum. 1940 wurde er Militärarzt bei der Wehrmacht und war an der Front in der Sowjetunion. Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde er 1942 zurück ins Deutsche Reich verlegt.
Auszug aus dem Tagebuch von Dr. Rudolf Bensch
Auszug aus dem Tagebuch von Dr. Rudolf Bensch

Im Sommer 1942 war er für ein Jahr Lagerarzt im Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene in Wietzendorf, ab Sommer 1943 war er stellvertretender Lagerarzt des Stalag X B und als Chefarzt des Kriegsgefangenen-Lazarett Sandbostel. In diesen Funktionen erlebte er die Ungleichbehandlung der Kriegsgefangenen und die Ankunft der KZ-Häftlinge im KZ-Bereich des Kriesgefangenenlagers Stalag X B Sandbostel. Seine Erfahrungen schilderte er nach der Befreiung des Lagers am 29.04.1945 dem War Crime Investigation Team. Ende der 1940er Jahre kehrte er auf Borkum zurück.

Als Lagerarzt in Wietzendorf und Sandbostel führte er Tagebuch. Auch seine Nachkriegskorrespondenz mit ehemaligen, teils kriegsgefangenen Ärzten im Reservelazarett und KZ-Bereich geben ein eindrückliches Bild seiner Jahre im Stalag X B.

 

Wir danken G. Bensch sehr, uns den Nachlass seines Grossvaters für die Forschung zur Verfügung zu stellen!


7.6.2022

Aus dem Archiv #5 - Dokumente eines belgischen Kriegsgefangenen

Nach der Kapitulation Belgiens am 28. Mai 1940 nahm die Wehrmacht die gesamte belgische Armee in Kriegsgefangenschaft. So kam der Unteroffizier Felix Janssens als belgischer Kriegsgefangener in das Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel. Der vielfältige Bestand zu Felix Janssens im Archiv der Gedenkstätte Lager Sandbostel bietet Einblicke in den Alltag belgischer Kriegsgefangener in Sandbostel.

Selbstgemaltes Programm zur Weihnachtsfeier im Dezember 1942
Selbstgemaltes Programm zur Weihnachtsfeier im Dezember 1942

Die Wehrmacht behandelte die verschiedenen Kriegsgefangenengruppen nach rassistischen Kategorien sehr unterschiedlich. Im Vergleich zu beispielsweise den sowjetischen Kriegsgefangenen hielt sich die Wehrmacht bei den belgischen Kriegsgefangenen in weiten Teilen (denn Verstöße gab es auch hier) an die Genfer Kriegskonvention. Im Bestand von Janssens lassen sich selbstgemachte Programme der Theatergruppe "L' Equipe" zu Weihnachten und Silvester 1942 finden, ein Hinweis darauf, wie die belgischen Kriegsgefangenen im zweiten Jahr ihrer Gefangenschaft die Feiertage verbrachten. Einen ganz anderen Teil des Alltags zeigt ein Foto von Felix Janssens bei der Arbeit auf einem Feld. Wie die meisten belgischen Kriegsgefangenen wurde auch Janssens einem landwirtschaftlichen Arbeitskommando zugewiesen.

Felix Janssens im landwirtschaftlichen Arbeitskommando
Felix Janssens im landwirtschaftlichen Arbeitskommando

Während die meisten französisch sprechenden belgischen Kriegsgefangenen (Wallonen) bis 1945 in Kriegsgefangenschaft blieben, wurde der Großteil der flämisch sprechenden belgischen Kriegsgefangenen (Flamen) Anfang 1941 wieder entlassen. Die Wehrmacht entließ Felix Janssens nach drei Jahren aus der Kriegsgefangenschaft, dies hatte einen anderen Grund. Ein Dokument aus dem Kriegsgefangenenlazarett zeigt, dass ihm dort eine Herzinsuffizienz attestiert wurde. So kam Felix Janssens mit dem Sanitätszug des Belgischen Roten Kreuzes im April 1943 zurück nach Belgien.

Entlassungsschein von Felix Janssens
Entlassungsschein von Felix Janssens

Der Bestand zu Felix Janssens ist nur einer der Bestände, die einen individuellen Einblick in den Alltag von Kriegsgefangenen bieten. Das Archiv der Gedenkstätte Lager Sandbostel lädt herzlich dazu ein, sich wissenschaftlich mit diesen Beständen zu befassen.


5.7.2022

Crowdfunding-Kampagne des Gedenkstättenverein Sandbostel: Multi-Media-Ausstattung für einen Seminar- und Veranstaltungsraum

Auf dem Gelände der Gedenkstätte Sandbostel, einem ehemaligen Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager, befinden sich auch Gebäude, die erst in der Nachkriegsnutzung in den 50er und 60er Jahren entstanden sind. Dazu gehören das "Haus Altenberg" und die ehemalige kath. Kirche. Während Letztere inzwischen in den "Bernard le Godais-Saal" umgewandelt wurde, beherbergte Erstere einen Raum, der lange als Abstellraum sein Dasein fristete. Seit einem guten Jahr wird dieser Raum mit finanzieller Hilfe des Landkreises Rotenburg/W und mit viel Eigenarbeit von Ehrenamtlichen in einen Seminar- und  Veranstaltungsraum umgestaltet. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis September beendet sein. Dann geht es an die Einrichtung. Dankeswerterweise ruft nun der Gedenkstättenverein Sandbostel e.V. zu einer Crowdfunding-Kampagne auf um 8.750,- Euro für die Multimedia-Ausstattung und Bestuhlung dieses zukünftigen Seminarraum einzuwerben.

Die Ausstattung besteht aus: Beamer, Leinwand, Heimkino-Anlage, ca. 60 Stühle, Redner:innenpult und einem Medienwagen mit DVD-Player und PC.


https://www.betterplace.org/de/projects/111200-multi-media-ausstattung-fuer-einen-seminar-und-veranstaltungsraum

 

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich an der Crowdfunding-Kampagne beteiligen würden. Insbesondere am morgigen Mittwoch (6. Juli) werden Spenden von bis zu 200,- Euro von einer regionalen Bank mit 10% aufgestockt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!