Neuigkeiten Januar - Juni 2021


23.6.2021

Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion

Gestern haben wir auf dem ehemaligen Lagerfriedhof in Sandbostel an den 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion erinnert.

Foto // Johanna Becker
Foto // Johanna Becker

Es sprachen Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann, Dr. Marco Mohrmann MdL sowie Andreas Nolte für den VVN-BdA Niedersachsen Landesvorstand. Jan Effinger vom Volksbund Niedersachsen nahm eine historische Einordnung des 22. Juni 1941 und seiner Folgen vor. Der Historiker und Leiter des Hamburger Schulmuseums Marco Kühnert erzählte vom Schicksal der sowjetischen Häftlinge des KZ Neuengamme, von denen ca. 1800 im April 1945 nach Sandbostel kamen. Vizekonsul Roman Nowikow, Russisches Generalkonsulat in Hamburg Генконсульство России в Гамбурге, hielt eine Ansprache.

Katharina Sämann bei Ihrer Ansprache. Foto // Johanna Becker
Katharina Sämann bei Ihrer Ansprache. Foto // Johanna Becker

Besonders eindrücklich war die Rede von Katharina Saemann, der Tochter einer deutschen Frau und eines sowjetischen Kriegsgefangenen. Sie ließ die Anwesenden an ihrer Familiengeschichte teilhaben: An der bis heute erfolglosen Suche nach ihrem Vater Wassilij Koslow, der die Kriegsgefangenschaft vermutlich nicht überlebte, und am Schicksal ihrer Mutter Anna, die für ihre Liebe mehr als ein Jahr in einem Zuchthaus verbrachte.
Nach einer Kranzniederlegung wurde die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Ankleben von Namensziegeln am Stelendenkmal für die in Sandbostel verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen beendet. Für die musikalische Begleitung sorgte der Gitarrist Christian Suter aus Bremervörde.


23.06.2021

Überregionales Gedenken an sowjetische Kriegsgefangene in Norddeutschland

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel hat zum 80. Jahrestag des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion mit Hilfe der Arolsen Archives, der Webseite www.sowjetische-memoriale.de und des Volksbunds deutscher Kriegsgräberfürsorge die Gräber sowjetischer Kriegsgefangener aus dem Stalag X B Sandbostel auf dem Gebiet des ehemaligen Wehrkreises X erfasst. Insgesamt konnten 212 Grabanlagen vom Einzelgrab bis hin zu Massengräbern mit mehreren Hundert Toten auf dem Gebiet des nördlichen Niedersachsen, in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen ermittelt werden. Fotos der jetzt bekannten Gräber und weitere Informationen werden nach und nach auf der Homepage der Gedenkstätte unter der Rubrik Friedhöfe eingestellt. Zum 22. Juni hat die Gedenkstätte Lager Sandbostel an den Orten mit Gräbern sowjetischer Kriegsgefangener zum Niederlegen von Blumen aufgerufen und zeigt hier eine Auswahl von Fotos mit Dank an alle Beteiligten an diesem gemeinsamen Gedenken an das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen in Norddeutschland.

Verden (Aller)

Foto: Domgymnasium Verden
Foto: Domgymnasium Verden

Ottersberg (LK Verden)

Foto: Thomas Grunenberg
Foto: Thomas Grunenberg

Bremerhaven-Geestemünde

Foto: M. Rathke
Foto: M. Rathke

Heeslingen (LK Rotenburg)

Foto: V. Michaelsen
Foto: V. Michaelsen

Kiel

Foto: Jens Rönnau
Foto: Jens Rönnau

Garrel (LK Cloppenburg)

Foto: Alexandra Stolle
Foto: Alexandra Stolle

Dahlenburg (LK Lüneburg)

Foto: A. Bergmann
Foto: A. Bergmann

Wittmund

Foto: T. Thiem
Foto: T. Thiem

Wetscherbruch (LK Diepholz)

Foto: A. Brüning
Foto: A. Brüning

Altenoythe (LK Cloppenburg)

Foto: Silke Nehler
Foto: Silke Nehler

Wendhausen (LK Lüneburg)

Foto: Jürgen Meyer
Foto: Jürgen Meyer

Osterholz-Scharmbeck

Foto: A. Leukers
Foto: A. Leukers

Gudendorf (LK Dithmarschen)

Quickborn (LK Pinneberg)

Foto: Henri-Goldstein-Haus e. V.
Foto: Henri-Goldstein-Haus e. V.


18.6.2021

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender zu Besuch in Sandbostel

Bundespräsident Steinmeier und Elke Büdenbender auf dem ehemaligen Lagerfriedhof in Sandbostel. Foto: Daniel Nückel
Bundespräsident Steinmeier und Elke Büdenbender auf dem ehemaligen Lagerfriedhof in Sandbostel. Foto: Daniel Nückel

Berichterstattung in den Medien:


2.6.2021

Aufgrund einer Veranstaltung ist die Gedenkstätte Lager Sandbostel und der Lagerfriedhof am 14. Juni von 7.00 - 16.00 Uhr für die Öffentlichkeit geschlossen.


2.6.2021

Bundespräsident Steinmeier besucht Gedenkstätte Lager Sandbostel

Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler
Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler

Wir freuen uns sehr, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender am 14. Juni in die Gedenkstätte Lager Sandbostel kommen werden. Anlass ist der 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941.


In Sandbostel werden der Bundespräsident und seine Ehefrau Hinterbliebene von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen aus dem Stalag X B treffen. Auf dem ehemaligen Lagerfriedhof wird es einen Gedenkakt mit einer Kranzniederlegung geben.

 

Der Besuch des Bundespräsidenten in der Gedenkstätte Lager Sandbostel ist eine geschlossene Veranstaltung an der ausschließlich geladene Gäste teilnehmen können.


29.5.2021

Ehrenamtlicher Arbeitstag in der Gedenkstätte Lager Sandbostel mit großer Beteiligung

Zwanzig Menschen folgten am 29. Mai der Einladung der Stiftung Lager Sandbostel zum ersten „richtigen“ ehrenamtlichen Arbeitstag in der Gedenkstätte seit mehr als einem Jahr. Die vorherigen Termine mussten auf einen kleinen Kreis begrenzt werden oder fanden pandemiebedingt nur geringen Zulauf. Anders am vergangenen Samstag: In kleinen Teams und auf dem Gedenkstättengelände verteilt konnten verschiedene Arbeiten erledigt werden. Im Fokus stand dabei der Vorplatz des Ausstellungsgebäudes. Hier wurden insbesondere der Wildwuchs auf dem Parkplatz entfernt und der Eingangsbereich auf die kommende Neugestaltung vorbereitet. Aber auch die Unterkunftsbaracke „Z5“ und die ehemalige Lagerküche, die während der Öffnungszeiten für Gäste zugänglich sind, wurden einem verspäteten Frühjahrsputz unterzogen.

Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann: „Ich freue mich sehr über die zahlreichen Hände, die uns geholfen haben, das Gedenkstättengelände für einen hoffentlich besuchsstarken Sommer herzurichten. Besonders freut mich die große Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener an diesem ehrenamtlichen Arbeitstag und, dass ich Menschen begrüßen durften, die sich zum ersten Mal ehrenamtlich in der Gedenkstätte Lager Sandbostel einbrachten.“

 

Der nächste ehrenamtliche Arbeitstag in der Gedenkstätte Lager Sandbostel findet am 19. Juni 2021, 9 – 15 Uhr, statt. Arbeitsgerät oder Vorwissen sind nicht notwendig. Für Verpflegung wird gesorgt. Anmeldung per E-Mail wird erbeten: info@stiftung-lager-sandbostel.de


11.5.2021

Gedenkstätte wieder geöffnet

Nachdem im Landkreis Rotenburg (Wümme) an fünf aufeinander folgenden Werktagen der Inzidenzwert unter 100 war, konnte der Landkreis den Status als Hochinzidenzkommune zum 12. Mai aufheben. Wir freuen uns sehr, dass wir nun die Gedenkstätte wieder öffnen können und Sie bei uns begrüßen dürfen. Es gilt nun die neue Corona-Verordnung des Landkreises der auch die Änderungen der niedersächsischen Corona-Verordnung berücksichtigt.

Für einen Besuch der Gedenkstätte ist jetzt keine Voranmeldung mehr notwendig. Sie können jederzeit unangemeldet während der Geschäftsszeiten kommen. Allerdings ist der Besuch nur mit negativem Testnachweis oder den Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung möglich. Da bei Gedenkstätten und Museen eine Kapazitätsbegrenzung von 50 % gilt, behalten wir uns vor, die verschiedenen Räumlichkeiten ja nach Notwendigkeit kurzfristig zu schließen.

Die schulische und außerschulische Bildung und die Erwachsenenbildung wieder zugelassen.


1.5.2021

Gedenkstätte ab 3. Mai erneut geschlossen

Nachdem im Landkreis Rotenburg (Wümme) der Inzidenzwert (also die Anzahl der Infizierten Menschen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) an drei aufeinanderfolgenden Werktagen über 100 lag, musste am heutigen Samstag die sogenannte "Notbremse" angewendet werden. Das bedeutet, dass es ab Montag den 3. Mai zahlreiche weitere Einschränkungen und Verschärfungen von bereits bestehenden Vorgaben zur Eindämmung des Corona-Virus geben wird. Unter anderem müssen wir die Gedenkstätte wieder für den Besuchsverkehr schließen. Wie lange dieser Zustand andauern wird, kann niemand vorhersagen. Sollte die Inzidenz an fünf aufeinander folgenden Werktagen wieder unter 100 sinken und die "Notbremse" in der Folge wieder aufgehoben werden, werden wir Sie umgehend informieren. Bestätigte Besuche müssen wir ab Montag leider wieder stornieren.Da sich der Stand aber wochenweise ändern kann empfehlen wir, sich regelmäßig auf unserer Homepage über die gültigen Öffnungszeiten zu informieren.


29.4.2021

Gedenkfilm zur Befreiung des Stalag X B am 29.4.1945 jetzt online

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
wie bereits vor einiger Zeit angekündigt, haben wir aufgrund der unveränderten pandemischen Situation die Gedenkveranstaltung zum 76. Jahrestag der Befreiung und alle Aktivitäten des Begleitprogramms erneut in einer virtuellen Form für das Internet aufbereitet.

Gedenkfilm | Neben einer umfangreichen Sonderseite auf unserer Homepage mit vielen Grußworten, einer Stimmencollage ehemaliger Kriegsgefangener und KZ-Häftlinge sowie einer Andacht an der unter anderem unserer Friedenspädagoge mitgewirkt hat, haben wir auch einen 60minütigen Gedenkfilm erstellt, in dem Sie die eigentlich bei der "analogen" Gedenkveranstaltung vorgesehenen Redebeiträge sehen können. Neben Beiträgen aus der niedersächsischen Landesregierung, dem diplomatischen Korps und von Angehörigen freuen wir uns, dass auch der 91jährige Janusz Pilchowski aus Großbritannien zu uns sprechen wird. Janusz Pilchowski wurde im Alter von 15 Jahren, heute vor 76 Jahren, in Sandbostel befreit.
Zwischen den Redebeiträgen werden Jugendliche Teile einer Stimmencollage aufführen, die in den Worten Überlebender die Situation im Stalag X B aufzeigen. Abschließend werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte Kränze und Gestecke im Gedenken an die Verstorbenen niederlegen.

Die Homepage und der Gedenkfilm sind ab jetzt (16.00 Uhr), 76 Jahre nach Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B, online unter www.stiftung-lager-sandbostel.de/gedenken2021 einzusehen.

 
Digitales Denkmal | Ein wesentlicher Bestandteil der Gedenkveranstaltung zum 76. Jahrestag der Befreiung ist ein digitales Mahnmal, an dem sich bereits viele Menschen aus bisher 18 Nationen beteiligt haben.
In wenigen Sätzen haben dabei Menschen ihre oft sehr persönlichen Gedanken an die Befreiung des Kriegsgefangenlagers Stalag X B Sandbostel geschrieben, die deutlich machen, dass auch heute noch der Verlust von geliebten Menschen sehr präsent ist.
Aber auch viele unserer Ehrenamtlichen, Menschen aus der Region, Freundinnen und Freunde der Gedenkstätte haben ihre Gedanken zum heutigen 76. Jahrestag der Befreiung des Stalag X B dort verfasst. Wenn Sie mögen, können Sie sich noch bis zum 9. Mai unter der Internetadresse www.sandbostel76.de an unserem digitalen Denkmal beteiligen.

 
Mit besten Grüßen und bleiben Sie gesund,

Andreas Ehresmann im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte

 


20.4.2021

Vorträge der Online-Tagung "Todesmärsche im Elbe-Weser-Dreieck" jetzt abrufbar

Sie finden die Vorträge in der virtuellen Gedenkstätte oder direkt auf unserem YouTube-Kanal unter: https://www.youtube.com/channel/UCuiIlc3gXiKhxePYjoAZz5A/videos


15.4.2021

Digitales Denkmal zum 76. Jahrestag der Befreiung online - Teilnahme bis zum 9. Mai möglich

Auch im Jahr 2021 können wir am 29. April nicht gemeinsam in Sandbostel an die Befreiung des Stalag X B erinnern und derer gedenken, die hier gelitten haben und gestorben sind. Wir begehen die Gedenkveranstaltung erneut in einer digitalen Form. Auf der Website www.sandbostel76.de entsteht als ein Bestandteil eine interaktive Karte mit Beiträgen von Angehörigen aus aller Welt, Freundinnen und Freunden der Gedenkstätte Lager Sandbostel und allen, die sich an dem gemeinsamen Gedenken beteiligen wollen.

Texte und Fotos können noch bis zum 9. Mai 2021 über dieses Eingabeformular eingereicht werden.


9.4.2021

Programm zur virtuelle Gedenkveranstaltung anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung online

29. April 2021, ab 16.00 Uhr unter: https://www.stiftung-lager-sandbostel.de/Gedenken2021

Leider können wir auch in diesem Jahr nicht zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung anlässlich des 76. Jahrestag der Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag X B zusammen kommen. Wie schon im letzten Jahr werden wir aber wieder eine virtuelle Gedenkveranstaltung anbieten und einen Gedenkfilm zeigen. Zahlreiche Menschen aus Politik und Diplomatie haben bereits Grußworte zugesagt haben. Zudem freut es uns sehr, dass auch der 91jährige Janusz Pilchowski eine Rede zugesagt hat. Janusz Pilchowski geriet als 15jähriger Angehöriger der polnischen Armia Krajowa nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands in Kriegsgefangenschaft und wurde am 29. April 1945 in Sandbostel durch die britische Armee befreit. Weitere Grußworte werden wir auf unserer Homepage anbieten. Ein eigens geschriebene Stimmencollage mit Zitaten von Überlebenden des Stalag X B wurde von Jugendlichen aus der Region einstudiert und die musikalische Begleitung erfolgt durch Schüler*innen und Lehrer*innen des Gymnasiums Bremervörde. Stellvertretend werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte Lager Sandbostel Kränze und Gestecke im Gedenken an die Menschen niederlegen, die im Stalag X B gelitten haben und gestorben sind. Der Gedenkfilm wird am 29. April um 16.00 Uhr auf unserer Website und in unserem YouTube-Kanal veröffentlicht.

Programm:

Begrüßung

Grußworte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stimmen-collage

Andreas Ehresmann, Gedenkstättenleiter / Geschäftsführer Stiftung Lager Sandbostel

Dr. Gabriele Andretta, Präsidentin des niedersächsischen Landtags
Grant Hendrik Tonne
, niedersächsischer Kultusminister
Nataša Rašević
, Generalkonsulin der Republik Serbien, Hamburg
Darion Akins
, Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika, Hamburg

Janusz Pilchowski, ehemaliger Angehöriger der Armia Krajowa und polnischer Kriegsgefangener

Natalia Medvedeva, Enkelin des im Januar 1942 in Sandbostel verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen Luka Medvedev

Dr. Martine Letterie, Präsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme, Niederlande
Menschen hinter Stacheldraht - Stimmencollage aus dem Kriegsgefangenenlager Sandbostel von jugendlichen Schauspielern einer Theater-AG aus der Region unter der Leitung von Gaby Reets


Weitere Grußworte

auf der

Homepage

Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation, Hamburg

Giorgio Taborri, Generalkonsul der Repubik Itaien, Hannover
Paweł Jaworski, Generalkonsul der Republik Polen, Hamburg
Hermann Luttmann, Landrat des Landkreises Rotenburg (Wümme)

Peter Radzio, Bürgermeister der Gemeinde Sandbostel
Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Cornelia Kerth, Vorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V.

Orlando Materassi, Präsident der Associazione nazionale ex internati (ANEI) mit

Dr. Silvia Pascale, Historikerin, Treviso
Quentin Lafarge, Urur-Enkel des ehemaligen französischen Kriegsgefangenen Michel Hébrard
Lisa Gellert, Friedensbeauftragte der Landeskirche Hannovers
Tim Kessler, Pfarrer der Pfarrei Heilig Geist, Stade

Die Kranzniederlegung wird musikalisch begleitet durch Schüler*innen und Lehrer*innen des Gymnasiums Bremervörde



1.4.2021

Digitales Gedenken zum 76. Jahrestag der Befreiung des Stalag X B Sandbostel

Auch in diesem Jahr können wir am 29. April nicht gemeinsam in Sandbostel an die Befreiung des Stalag X B erinnern und derer gedenken, die hier gelitten haben und gestorben sind. Wir werden die Gedenkveranstaltung erneut in einer digitalen Form begehen. Dazu wird es neben einem Gedenkfilm wieder ein Projekt geben, an dem Sie, die sonst vielleicht nach Sandbostel gekommen wären, sich aktiv beteiligen können.

In einem Formular können Sie Ihre Gedanken zum Tag der Befreiung des Stalag X B oder an den Menschen, um den Sie trauern, formulieren. Außerdem können Sie ein Foto von Ihrem Angehörigen, von Ihnen und Ihrer Familie, ein Dokument, eine Zeichnung oder eine andere Ihnen wichtige Abbildung beifügen. Die Texte und Abbildungen werden ab Mitte April zusammen mit Ihrem Standort auf einer interaktiven Weltkarte unter www.sandbostel76.de veröffentlicht. So entsteht zum 76. Jahrestag der Befreiung des Stalag X B ein digitales Denkmal, das zeigt, wie global die Erinnerung an Sandbostel ist.


8.3.2021

Gedenkstätte ab Montag dem 15. März wieder geöffnet

Foto: Torben Naumann
Foto: Torben Naumann

Wir freuen uns sehr, dass wir die Gedenkstätte Lager Sandbostel nach über vier Monaten "Lockdown" zum 15. März 2021 endlich wieder öffnen können. Um einen sicheren Besuch der Gedenkstätte mit ihren Ausstellungen und historischen Gebäuden zu gewährleisten und um eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern, gelten dafür bis auf weiteres besondere Auflagen.

Grundsätzlich ist gegenwärtig ein Besuch nur nach einer vorherigen Terminbuchung mit erfolgter Bestätigung möglich! Sie finden dazu das entsprechende digitale Kontaktformular mit der entsprechenden Anleitung auf unserer Homepage oder direkt unter diesem Link.

Für einen Besuch stehen Ihnen aktuell pro Tag vier Zeitfenster von jeweils 90 Minuten zur Verfügung. Maximal können sich dann zehn Personen zeitgleich in unseren Ausstellungen aufhalten. Sie finden bei der Terminbuchung einen Kalender der die am gewählten Tag noch zur Verfügung stehenden Plätzen anzeigt. Bei einem Besuch der Gedenkstätte werden Ihre persönlichen Daten zur einer eventuellen Kontakverfolgung erhoben. In den Ausstellungen und den historischen Gebäuden sind die aktuell gültigen Maßnahmen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Covid 19-Viruszu beachten (Mund-Nasen-Bedeckung: FFP 2/KN 95 oder medizinischer Mundschutz, Abstand mind 1,5 m zu anderen Personen und Desinfektion der Hände). Gruppenbuchungen und öffentliche Rundgänge sind derzeit noch nicht möglich. Das weitläufige Außengelände kann dauerhaft und unbegrenzt besucht werden.


5.3.2021

Video-Vortrag über sowjetische Kriegsgefangene in Bremer Arbeitskommandos jetzt online

Der am Donnerstag, 4. März, als Livestream übertragene Vortrag von Andreas Ehresmann, Ronald Sperling und Ines Dirolf ist ab sofort auf der Website des Kulturzentrum kukoon und auf YouTube zu sehen. Die technischen Probleme bei der Live-Übertragung bitten wir zu entschuldigen.


19.2.2021

Lego-Nachbau der Lagerkirche fertig gestellt

In einer gemeinsamen Arbeit haben Jorit Parey (15) und sein Vater, Michael Freitag-Parey, der Friedenspädagoge in der Gedenkstätte Lager Sandbostel ist, die ev.-luth. Lagerkirche in Sandbostel mit Legosteinen nachgebaut. Die konstruktive Übertragung der 1957 errichteten Kirche in das Legoformat erfolgte durch Jorit Parey. Die beiden Erbauer haben für die 60 cm lange und 24 cm breite Legokirche mit einer Höhe von 25 cm (Dach) und 42 cm (Turm) in vier Monaten Bauzeit ca. 2700 Legoeinzelteile verwendet. Die teilweise sehr speziellen und seltenen Legobausteine wurden über den weltweit größten Online-Marktplatz für Lego, Bricklink, in ganz Europa auf entsprechenden Plattformen gesucht. Die Gesamtkosten für den Legonachbau betragen bisher 556,55 EUR. Dazu sind von mehreren Personen aus der ev.-luth. St. Lamberti Kirchengemeinde Selsingen, zu der Sandbostel gehört, 500,00 EUR an Spenden eingegangen.
In nächsten Schritten soll das Dach noch weiter stabilisiert werden. „Während der Bauphase war vor allem die Konstruktion des Daches immer wieder Grund für längere Unterbrechungen, in denen wir nach neuen Lösungsansätzen der Umsetzung suchen mussten“, so Jorit Parey. „Und tatsächlich waren wir auch bestimmt zweimal kurz davor, das Projekt abzubrechen, da wir in diesen Phasen den Eindruck hatten, die Kirche nicht wirklich einszueins mit Legosteinen nachbauen zu können, ohne nicht noch mehr Kompromisse eingehen zu müssen“, ergänzt Freitag-Parey.

Für das pädagogische Arbeiten mit der Legolagerkirche soll nun jedoch das Dach erweitert werden, so dass man dieses problemlos abnehmen und wieder aufsetzen kann. Weitere Ergänzungen und Erweiterungen an der Lagerkirche sollen folgen. Sogar an einen Innenausbau der Kirche wurde bereits gedacht aber bislang noch nicht umgesetzt.
Jorit Parey und Michael Freitag-Parey wollen die Legokirche nun der Grundschule (1. und 2. Klasse) und den Kindergärten in der Samtgemeinde Selsingen zur Verfügung stellen, um damit vor Ort pädagogisch arbeiten zu können. Hierzu sollen zeitnah Unterrichtsmaterialien entworfen werden. Für die Arbeit mit den Kindern soll die Kirche in eine mobile und variable Box aus Plexiglas gesetzt werden, deren Seitenwände heruntergelappt werden können und der Deckel der Box abnehmbar ist.


10.02.2021
Corona-Update - Gedenkstätte weiterhin geschlossen

Foto: Johanna Becker
Foto: Johanna Becker

Aufgrund der verlängerten Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung zur Eindämmung des Covid-19-Virus bleibt die Gedenkstätte mit den Dauer- und Sonderausstellungen vorerst bis zum 7. März 2021 geschlossen. Das Gedenkstättengelände und der ehemalige Lagerfriedhof, die heutige Krieggräberstätte, kann unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorgaben besucht werden. Die historischen Lagergebäude sind geschlossen.

Sie können aber einen Eindruck des Geländes, der Gebäude und unserer Ausstellungen in unserer virtuellen Gedenkstätte bekommen. Hier finden Sie auch zahlreiche digitale Vorträge und Rundgänge. 


27.01.2021

Gedenkstätte Lager Sandbostel beteiligt sich zum zweiten Mal an bundesweitem Beleuchtungs-Flashmob #LichterGegenDunkelheit

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel beteiligt sich am heutigen 27. Januar mit einer Lichtinstallation an der bundesweiten Aktion #LichterGegenDunkelheit. Anlass sind der 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau sowie der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Die 2020 ins Leben gerufene Aktion #LichterGegenDunkelheit erfreute sich bereits im vergangenen Jahr einer positiven Resonanz durch die deutschlandweite Teilnahme unterschiedlicher Gedenkorte und -initiativen. Koordiniert wird das Projekt auch in diesem Jahr von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin. Dabei wird unter anderem das Ziel verfolgt, die wichtige Arbeit der Gedenkstätten sichtbarer zu machen. Auch die Gedenkstätte Lager Sandbostel nimmt in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an der Aktion teil.

Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann sagt dazu: „Die Aktion #LichterGegenDunkelheit wurde bereits 2020 zum Anlass genommen, um auch auf das Wiedererstarken rechtsextremer und demokratiefeindlicher Positionen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Ein Jahr später erscheint dies nicht weniger notwendig: Wir denken dabei insbesondere an die großen Querdenker-Demonstrationen und antisemitische Verschwörungserzählungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aber auch an den mutmaßlich rechtsextremen Brandanschlag auf ein syrisches Restaurant in Gnarrenburg im vergangenen Juli. Ich bin sehr froh, dass sich #LichterGegenDunkelheit in der Gedenkstätte Lager Sandbostel als Jugendprojekt etablieren konnte, das in diesem Jahr von unserer FSJlerin Laura Keiser zusammen mit unserer Praktikantin Joy Schmidt durchgeführt wurde.“

Die sieben noch erhaltenen Holzbaracken in der Gedenkstätte Lager Sandbostel wurden dazu in Regenbogenfarben illuminiert. In einem Teil dieser Unterkünfte hat die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges sowjetische Kriegsgefangene isoliert von den restlichen Nationen untergebracht. Das ehemalige Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X B Sandbostel diente von 1939 bis 1945 zur Unterbringung von mehreren Hunderttausend Kriegsgefangenen und Zivilinternierten aus über 55 verschiedenen Nationen. Ihre Behandlung war in völkerrechtlichen Verträgen geregelt. Dennoch kam es regelmäßig zu Verstößen bei allen Gefangenengruppen. Insbesondere den sowjetischen Soldaten und Soldatinnen verweigerte die Wehrmacht aus ideologischen Gründen jeglichen Schutz durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger, Krankheiten, Gewalt und schwerer Arbeit. Im April 1945, wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers durch britische Truppen, erreichten zudem Todesmärsche mit etwa 9.500 Häftlingen des KZ Neuengamme und seiner Außenlager das Stalag X B. Mehr als ein Drittel von ihnen überlebte das sogenannte KZ-Auffanglager Sandbostel nicht.

Laura Keiser, die seit September 2020 FSJlerin in der Gedenkstätte ist, erläutert: „Mit der Aktion wollen wir gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus angehen. Gleichzeitig wollen wir so ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Deutschland sowie jegliche andere Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit setzen. Solche Einstellungen sollten in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.“ Und unsere Praktikantin Joy Schmidt, die zurzeit ein dreimonatiges Praktikum in der Gedenkstätte absolviert, ergänzt zum Lichtkonzept: „Wir haben uns bei der Beleuchtung für Regenbogenfarben entschieden, da sie symbolisch für den Frieden und für die Freiheit stehen. Als Gedenkstätte setzen wir uns für Inklusion und Toleranz ein. Das soll durch diese Aktion deutlich werden.“

Technische Unterstützung bei der Beleuchtung der ehemaligen Unterkunftsbaracken erhielten Laura Keiser und Joy Schmidt von dem Team von AW Veranstaltungsservice (Gnarrenburg), das etwa 80 Leuchtmittel aufgestellt und mehr als 800 Meter Kabel auf dem Gedenkstättengelände verlegt hat. Steven Mahler (Drohne) und Carsten Karstensen (Kamera) haben die Aktion ehrenamtlich dokumentiert.

Weitere Video- und Fotoaufnahmen von der Lichtinstallation können Sie und könnt Ihr auf unseren Social Media-Kanälen (Facebook, Instagram, YouTube) sehen. Die Beiträge aller teilnehmenden Einrichtungen lassen sich auch auf der Internetseite www.lichter-gegen-dunkelheit.de oder in den sozialen Medien unter dem Hashtag #LichterGegenDunkelheit finden.

Hier finden Sie die gemeinsame Pressemitteilung der veranstaltenden Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, der Topographie des Terrors und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten an.

#WeRemember


11.01.2021

Interview mit dem ehemaligen polnischen Kriegsgefangenen Janusz Pilchowski jetzt online


4.01.2021

Neues Veranstaltungsprogramm Januar bis März 2021 erschienen

Wir freuen uns, dass wir Ihnen auch in 2021 wieder ein volles und interessantes Veranstaltungsprogramm in der Gedenkstätte Lager Sandbostel anbieten können. Aufgrund der aktuell unklaren Situation wegen der Beschränkungen zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Covid-19 Virus haben wir uns aber entschlossen, dass bisher halbjährliche Veranstaltungsprogramm auf einen vierteljährigen Erscheinungsrhythmus umzustellen. Dadurch sind wir in der Programmgestaltung flexibler und können ggf. schneller reagieren. Zudem planen wir derzeit alle Veranstaltungen auch in einer digitalen Version, so dass wir die Vorträge, Filmvorführungen oder ähnliches ggf. alternativ in der virtuellen Gedenkstätte anbieten können (https://www.stiftung-lager-sandbostel.de/virtueller-besuch/).

Bei allen Veranstaltungen möchten wir Sie daher bitten kurzfristig auf unserer Homepage zu schauen, ob diese vor Ort stattfindet oder in einer digitalen Version angeboten werden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.