FRIEDEN „AUF LAUT“ STELLEN
FriedensFestival, Sandbostel
15. Juni 2025, 15 Uhr – 20 Uhr, ehem. Lagerküche/Lagerkirche
Ton an. Es ist wieder Zeit, Frieden "auf laut" zu stellen. Zum dritten Mal findet in Sandbostel am Sonntag, 15. Juni das Friedens-Festival in der Gedenkstätte Lager Sandbostel statt. Neun Bands
und Singer-Songwriter aus der Region und darüber hinaus treten auf und werden Frieden und Demokratie "auf laut" stellen. Hör zu, mal leise und besinnlich mal krachend laut erzählen die Akteure
vom anstrendenden Weg dorthin. Vom Brücken bauen, der Menschenwürde und der Hoffnung.
Veranstaltungsort ist das Gelände der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Auf zwei Bühnen wird gespielt werden: in der Lagerkirche Sandbostel und in der historischen Lagerküche. Zwischen den beiden
Bühnenorten gibt es Platz für Begegnungen und Gespräche sowie kulinarische Angebote aus der Region. Das Line-Up verspricht verschiedene Stile für ein generationsübergreifendes Publikum, eigene
Texte, authentische Musik, laute und leise Töne und die alte John-Lennon-Botschaft: „Give peace a chance!“.
Veranstaltet wird das Friedens-Festival von der kirchlichen Friedens- und Gedenkstättenarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven sowie den Kirchengemeinden Bevern, Selsingen und Gnarrenburg in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Lager Sandbostel und André Wollenbergs Firma AW Veranstaltungsservice.
Rechtlicher Hinweis - Fotos!
Während des Friedensfestivals werden Video- und Fotoaufnahmen gemacht, welche auf unseren Homepages sowie den sozialen Medien (Facebook, Instagram, etc.) zur
Eigenwerbung veröffentlicht werden.
Sonderausstellung: Die frühe Nachkriegszeit im Elbe-Weser-Dreieck in Dokumenten. Eine Materialsammlung von Wolfgang Sellner
Freitag, 20. Juni – Freitag, 31. Juli 2025. Ausstellungsräume in der ehem. CVJM-Baracke, Greftstraße, 27446 Sandbostel
Eröffnung der Sonderausstellung: Freitag, 20. Juni 2025, 18:00 Uhr
Über Jahre hinweg hat Wolfgang Sellner aus Bremervörde Dokumente und Objekte aus der Zeit des Nationalsozialismus und der frühen Nachkriegszeit im Elbe-Weser-Dreieck gesammelt.
Jahrgangsweise hat Sellner die Dokumente, Fotos, Zeitungsartikel und Artefakte der Jahre 1933-1945 zu Collagen zusammengestellt und unter dem Titel "Leben unter dem Hakenkreuz" an verschiedenen
Orten im Elbe-Weser-Dreieck unter anderem auch in der Gedenkstätte Lager Sandbostel gezeigt. Anläßlich des 80. Jahrestags des Sieges der Alliierten Armeen über das nationalsozialistische
Deutschland und der Befreiung von Nationalsozialismus zeigt die Gedenkstätte Lager Sandbostel nun die "Jahrgänge" 1945 (ab April) und 1946.
Anhand der ausgestellten Dokumente und insbesondere auch der Verordnungen der britischen Militärregierung zeigt Sellner in den Kapiteln "Politik", "Wirtschaft" und "Gesellschaft" eindrücklich die
frühe Nachkriegszeit im Elbe-Weser-Dreieck. Die Besucherinnen und Besucher können anhand des dichten Materials die Bemühungen der britischen Miliärregierung nachvollziehen, den Alltag und die
Versorgung der Zivilbevölkerung zu organisieren. Anhand von Zeitungsseiten zeigt Sellner bspw. auch die Presserezeption auf die ersten NS-Prozesse oder die Parteienwerbung und die Wahlergebnisse
der ersten freien Wahlen im Elbe-Weser-Dreieck.
Öffentlicher Rundgang
Sonntag, 22. Juni 2025, 14.00 Uhr, Treffpunkt: Foyer im Ausstellungsgebäude
Einführung in die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Sandbostel. Besichtigt werden ein Teil des ehemaligen Lagergeländes und historische Gebäude. Die Dauerausstellungen können im Anschlusss besucht werden.
Dauer: Etwa zwei Stunden. Eine Anmeldung zu den Führungen ist nicht notwendig. Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung werden empfohlen.
Vortrag von Phil Kahrs
Zwangsarbeit in den Munitionsanstalten der Wehrmacht – Die Heeresmunitionsanstalt Zeven
Sonntag, 22. Juni 2025, 18.00 Uhr, Veranstaltungsraum "Kino"
Die deutsche Rüstungsindustrie konnte während des Zweiten Weltkriegs in ihrem Ausmaß nur Bestand haben, weil sie auf ein Millionenheer von Zwangsarbeitskräften zurückgreifen konnten. Auch die Munitionsfabriken der Wehrmacht – die sogenannten Munitionsanstalten – reihten sich in dieses Zwangsarbeitssystem ein. Die Heeresmunitionsanstalt Zeven war eine dieser Rüstungsstätten. Anhand dieser Anlage kann erstmals eine Fallstudie vorgelegt werden, in welchem Ausmaß die Munitionsanstalten in das Geflecht des „Arbeitseinsatzes“ von Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen und sogenannten Zivilarbeiterinnen und -arbeitern eingebunden waren. In der zentralen Betrachtung dieser Fallstudie stehen die personenbezogenen Daten von über 800 Opfern, die in den Quellen überdauert haben. Aus ihnen lässt sich ableiten, unter welchen Umständen diese Menschen in der Heeresmunitionsanstalt Zeven leben, arbeiten, leiden und sterben mussten.
Eine der größten Gefangenengruppen beim Aufbau der Heeresmunitionsanstalt Zeven waren sowjetische Soldaten aus dem nahegelegenen Stalag X B Sandbostel. Die Bedingungen für die Rotarmisten, die wenige Wochen nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 nach Zeven gelangten, waren extrem anstrengend. Mutmaßlich mussten die Gefangenen in der Aufbauphase in Erdhöhlen oder unter Zeltbahnen leben bei mangelnder Ernährung und fehlender medizinischer Versorgung. Zahlreiche sowjetische Kriegsgefangenen starben an Auszehrung und Mangelversorgung.
Phil Kahrs hat an der Universität Bremen Geschichte (B. A.) und Geschichte in der Öffentlichkeit (M. A.) studiert. Seine Masterthesis „Zwangsarbeit in der Heeresmunitionsanstalt Zeven 1941–1945“ wurde 2023 mit dem Bremer Studienpreis ausgezeichnet. Derzeit arbeitet er als Redakteur beim Deutschen Landwirtschaftsverlag.
20.05.2025
80. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers Sandbostel
am 29.04.2025
14.04.2025
“steps to remember“
14.04.2025
Stolpersteinverlegungen in
Hamburg und Groningen
2.04.2025
Gemeinsam erinnern
Erzählcafé in der Gedenkstätte Lager Sandbostel am 29. April
Ausführliche Veranstaltungshinweise, aktuelle Meldungen und das Pressearchiv finden Sie in der Rubrik Aktuelles
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